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Der Auslöser. Sebastian Vettels geplatzter Reifen in Spa.

© Reuters

Streit in der Formel 1: Neue Eskalation in der Reifendiskussion

Sebastian Vettel und Nico Rosberg bezeichnen die Reifen als Sicherheitsrisiko - und ernten Kritik. Warum wird nicht auf Piloten gehört? Ein Kommentar.

Die Reifen sind in der Formel 1 eigentlich immer ein Thema. Rund um die Rennen wird ständig darüber diskutiert, wie oft sie gewechselt werden und für welches Modell sich die Teams entscheiden. Dass nun aber erbittert darüber gestritten wird, ob die Reifen sogar ein Sicherheitsrisiko darstellen, ist eine neue Stufe in der Dauerdiskussion Reifen in der Formel 1. Und es zeigt: Die Piloten legen mittlerweile auch großes Selbstbewusstsein gegenüber Formel-1-Institutionen wie dem Reifenhersteller Pirelli an den Tag. Sonst würden sie nicht so aufbegehren.

Sebastian Vettel, an dessen Ferrari am Sonntag beim Großen Preis von Belgien in Spa kurz vor Schluss ein Reifen platzte, ist derzeit Pirelli-Kritiker Nummer eins. Die Reifen seien gefährlich, sagt er. „Ich weiß nicht, was noch alles passieren muss.“ Sein Mercedes-Rivale Nico Rosberg springt ihm zur Seite. Das Sicherheitsrisiko könne in den nächsten Wochen sogar noch größer werden, betont er, nämlich dann, wenn die Formel 1 auf den noch schnelleren Strecken wie in Monza gastiert.

Pirelli dementiert all das natürlich. Außerdem scharte der Reifenhersteller andere Teams um sich, um wiederum Vettel für seine Äußerungen zu attackieren. Doch mittlerweile mehren sich die Anzeichen, dass der viermalige Weltmeister auf ein echtes Problem hingewiesen hat. Andere Rennställe präsentierten sogar Fakten, die Vettels Kritik stützen, die Reifen würden sich zu schnell und zu überraschend abnutzen.

Angesichts dessen ist ein strukturelles Reifenproblem tatsächlich nicht ausgeschlossen. Und so sollte es aus dem neuesten Kapitel der Reifendiskussion in der Formel 1 besonders eine Lektion geben: Die Piloten sollten einfach stärker gehört werden.

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