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Britt Eerland war zuletzt mit dem TuS Bad Driburg überraschend Zweite hinter Eastside geworden. Nun will sie mit den Berlinerinnen die Meisterschaft.

© Winterberger/Imago

TTC Eastside vor der neuen Saison im Tischtennis: Zwei Titel mindestens und das Triple im Visier

Tischtennismeister Eastside hat wieder viel vor. Dabei lässt sich der Verein Spielräume im Kader. Doch schon am Wochenende könnte es eng werden.

Shan Xiaona humpelt, die Hüfte macht Probleme. „Ich hoffe, es geht am Wochenende wieder“, sagt die deutsche Nationalspielerin und Nummer eins vom TTC Eastside am Freitag bei der Pressekonferenz vor Saisonbeginn in einem Hotel am Tierpark. Zudem plagt sich Nina Mittelham, Nummer zwei des aktuellen Deutschen Tischtennis-Meisters, mit einer Oberschenkelzerrung herum.

„Zur Not haben wir ja eine gute Ersatzspielerin“, sagt Manager Andreas Hain – und blickt nach rechts. Dort sitzt Trainerin Irina Palina. Sie lacht, wird aber dann deutlich: „Bloß nicht“. Die 50-Jährige, als Aktive vier Mal bei Olympischen Spielen dabei, hat in der Vergangenheit ausgeholfen, wenn es nötig war. Doch eigentlich will sie das nicht mehr.

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Nach über einem halben Jahr Pause wegen der Coronavirus-Pandemie starten die Berlinerinnen am Samstag (14 Uhr, Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz) gegen den TSV Schwabhausen in die Bundesliga-Saison. Am Sonntag findet an selber Stelle ab 10.30 Uhr das Qualifikationsturnier zum Final Four im Pokal statt, es sind jeweils 80 Zuschauer zugelassen (Reservierungen vorab per Mail möglich unter karten@ttc-berlin-eastside.de]). Da es verschiedene Wettbewerbe sind, wird es kurios: In der Bundesliga sind Doppel, die als Kontaktsport gelten, nicht erlaubt – im Pokal dagegen schon.

Dort wartet neben dem Drittligisten TV Hofstetten der TSV Langstadt mit Petrissa Solja, der in der Weltrangliste am besten platzierten deutschen Spielerin (Platz 20). „Es wäre sehr wichtig, dass wir in Bestbesetzung spielen“, sagt Irina Palina.

Nicht in erster Linie, weil sie sich auf ihre Tätigkeit als Trainerin konzentrieren will. Sondern weil im Pokal nur drei Punkte benötigt werden und die Alternativen nicht mehr so groß sind wie zuletzt. Da kam das angestrebte Triple wohl nur wegen des Abbruchs der Champions League nicht zustande.

Finanziell ist Eastside recht gut über die vergangenen Monate gekommen

Finanziell ist Eastside recht gut über die vergangenen Monate gekommen, trotz der Coronavirus-Krise sind fast alle Sponsoren noch dabei. Aber aufgrund der unsicheren Lage setzt der Verein in der Liga ausschließlich auf Spielerinnen aus Deutschland oder dem benachbarten Ausland – um unabhängiger von eventuellen Reisebeschränkungen zu sein. Die für Portugal antretende Chinesin Fu Yu wechselte daher zum wohl größten Konkurrenten DJK Kolbermoor.

Qualitativ ist der Kader weiterhin sehr stark: Die Niederländerin Britt Eerland vom Vizemeister TuS Bad Driburg, der aus finanziellen Gründen nicht mehr antritt, und Jessica Göbel vom TV Busenbach sind neu dabei. Der Abgang von langjährigen Leistungsträgerinnen wie Georgina Pota, die im Mai Mutter geworden ist, und Matilda Ekholm (Karriereende) war geplant. Nun kommt jedoch hinzu, dass Kathrin Mühlbach schwanger ist und die ganze Saison nicht spielt. „Das bringt uns personell ein bisschen in Nöte“, sagt Manager Hain. Eine weitere Neuverpflichtung ist vorgesehen, allerdings erst später. Das ist diesmal möglich, weil in der Liga wieder mit Play-offs gespielt wird.

Mindestens zwei Titel“ sind laut Hain das Ziel, „und wir wollen auch die Champions League gewinnen.“ Für diesen Wettbewerb hat Eastside Ye Lin (Singapur) geholt. Doch die Frage ist, in welcher Form die Champions League stattfindet. Im Gespräch ist die Austragung als Turnier in Paris.

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