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Huub Stevens

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Uefa-Cup: Letzte Titelchance für den HSV

Der HSV hatte vor kurzem noch drei Eisen im Feuer. Doch nach dem Pokal-Aus in Wolfsburg folgte die dröge Nullnummer in Nürnberg, somit tendieren auch die Chancen auf die Meisterschaft gen Null. Dem HSV geht sichtlich die Luft aus. Nun ist der Uefa-Cup die letzte Chance, Trainer Huub Stevens wenigstens mit einem Titel aus der Hansestadt zu verabschieden.

Der HSV hatte vor kurzem noch drei Eisen im Feuer. Doch nach dem Pokal-Aus in Wolfsburg folgte die dröge Nullnummer in Nürnberg, somit tendieren auch die Chancen auf die Meisterschaft gen Null. Dem HSV geht sichtlich die Luft aus. Nun ist der Uefa-Cup die letzte Chance, Trainer Huub Stevens wenigstens mit einem Titel aus der Hansestadt zu verabschieden.

Stevens, der den HSV im Sommer verlässt und zum PSV Eindhoven geht, hatte als Saisonziel einen Titel ausgegeben. Doch angesichts der zuletzt gezeigten Leistungen schraubt er vor dem Uefa-Cup-Rückspiel gegen Bayer Leverkusen am Mittwoch (17.45 Uhr/ARD) die Ansprüche runter. "In der Liga geht es für uns ums internationale Geschäft. Wenn wir das erreichen, ist das auch ein Titel", sagte der Niederländer, der Realist genug ist und weiß, dass ein Scheitern gegen Leverkusen nicht undenkbar ist. Bayer zeigt in der Rückrunde konstant gute Leistungen und geht mit einem 1:0-Vorsprung in die Partie. Der Vorteil liegt klar auf der Seite der Mannschaft von Trainer Michael Skibbe.

HSV geht am Stock

HSV-Mittelfeldmotor David Jarolim will davon nichts wissen und fordert: "Wir müssen Gas geben und Tore schießen." Daran haperte es zuletzt allerdings sehr. 40 Spiele haben die Hamburger wegen des Ui-Cups bereits absolviert, mehr als jede andere Mannschaft. Gegner Leverkusen hat dagegen nur 33 Partien in den Beinen. Die Verschleißerscheinungen zeigten ihre Wirkung. Erstmals blieb der HSV in der laufenden Spielzeit beim Hinspiel in Leverkusen sowie in Nürnberg auswärts ohne Tor. Rafael van der Vaart und Ivica Olic, die Hauptverantwortlichen für Hamburger Treffer, wirken überspielt.

HSV-Torwart Frank Rost, der bekannt dafür ist, negative Strömungen in einer Mannschaft sofort anzusprechen, will sich auf eine Diskussion über Ausdauerdefizite nicht einlassen. "Wir sollten vermeiden uns einzureden, dass wir müde sind", appelliert Rost an seine Mannschaftskollegen und betonte mit Blick auf den aufzuholenden Rückstand gegen Bayer: "Wenn du Großes erreichen willst, musst du so ein Spiel eben drehen." Er weiß aber auch, dass das "verdammt schwer" wird.

Hoffmann trotzt der Mini-Krise

Neben der spielerischen Schwächeperiode hat sich beim HSV auch noch die Personalsituation verschärft. Verteidiger Collin Benjamin ist wegen des Todes seines Vaters in seine Heimat Namibia geflogen. Vincent Kompany und Nigel de Jong sind gesperrt. Romeo Castelen (Knie) fällt sicher aus, Guy Demel (Adduktoren), Jerome Boateng (Leiste) und Mohamed Zidan (Zerrung) sind angeschlagen, ihr Einsatz ist fraglich.

HSV-Klubchef Bernd Hoffmann trotzt vor dem 200. Auftritt seiner Mannschaft auf der europäischen Bühne der Minikrise und gibt sich optimistisch. "Bei uns wird jetzt aber nicht die Depression ausbrechen", verspricht er, "wir müssen nur ein Tor schießen, dann ist alles wieder offen." Hoffmann verdeutlicht die Bedeutung, im Uefa-Cup ins Viertelfinale einzuziehen: "Für unser Standing in Deutschland und Europa wäre es wichtig, weiter dabei zu sein." HSV-Idol Uwe Seeler ist sich jedenfalls ganz sicher, dass dies klappt: "Huub wird es schon richten."

Matthias Bossaller

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