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Sport: Unansehnlicher Erfolg

Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft gewinnt mit Mühe ihr erstes Spiel bei der EM in Schweden gegen Israel

Norrköping. Den Vornamen hatte sich der Mann mit dem Mikrofon noch merken können. „Ademola“, sagte er, doch als es an den Nachnamen ging, stockte der Moderator der Pressekonferenz kurz. Dann nahm er allen Mut zusammen, doch bevor er die erste Silbe ausgesprochen hatte, war klar, dass es schief gehen würde. Er sagte: „A-ke-lu-lu“. Freundlich verbesserte ihn der Basketball-Nationalspieler Ademola Okulaja: „O-ku-la-dscha“. Dann aber deutete er mit beiden Handflächen ein Buch an, was heißen sollte: Nimm dir doch ´ne Aufstellung, da steht der Name drin. Trainer Henrik Dettmann zeigte mehr Verständnis für den Fehler des Moderators. „Wir hatten im Spiel die gleichen Schwierigkeiten wie Sie mit dem Namen Okulaja.“

Tatsächlich war das 86:81 (45:38) der deutschen Basketball-Nationalmannschaft gegen Israel im ersten Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft in Schweden ein unansehnlicher Erfolg. „Hauptsache wir haben den ersten Sieg“, sagte Centerspieler Patrick Femerling. Das deutsche Team hatte vor 1932 Zuschauern in der Himmelstalundshalle in der zweiten Halbzeit seine Führung von 19 Punkten auf vier schrumpfen lassen. „Das war unser größter Fehler, da brechen uns andere Mannschaften das Genick“, sagte Femerling. Heute (14 Uhr, live in der ARD) tritt das deutsche Team zum zweiten Vorrundenspiel in der Gruppe B gegen Lettland an, das gestern Litauen mit 91:92 nach Verlängerung unterlag. Dirk Nowitzki sagte: „Wir hoffen, dass wir dann unseren Fans mehr bieten können.“

Gegen Israel hatte das gesamte Team nie zu einer konzentrierten Einstellung in der Verteidigung gefunden. „Wir haben gespielt wie Stars, ohne welche zu sein“, sagte Henrik Dettmann. Seine Mannschaft gilt als Medaillenkandidat, doch dieser Rolle wurde das Team im ersten Spiel nicht gerecht. „21 Ballverluste sind peinlich, das kann vielleicht einer Jugendmannschaft passieren, aber nicht einer Nationalmannschaft“, sagte Dirk Nowitzki. Auch der NBA-Spieler von den Dallas Mavericks hatte in seinem ersten Spiel nach seiner Knöchelverletzung Schwierigkeiten. Erst in der zweiten Halbzeit war er besser ins Spiel gekommen, erzielte 17 Punkte, doch mit seiner Leistung war auch er nicht zufrieden. „Nur zwei Rebounds sind zu wenig für mich.“

Erneut zeigte sich, dass die deutsche Mannschaft Schwierigkeiten bekommt, wenn Aufbauspieler Mithat Demirel vom Feld geht. „Misan Nikagbatse und Steffen Hamann müssen noch daran arbeiten, dass Spiel besser zu kontrollieren“, sagte Nowitzki. Ebenso zeigte sich, wie wichtig neben Dirk Nowitzki auch Ademola Okulaja für die Mannschaft ist. Mit 17 Punkten und zehn Rebounds war der 28-Jährige trotz einer Knöchelverletzung bester Spieler auf dem Feld. Marko Pesic konnte noch elf Punkte zu dem schwierigen Sieg beisteuern, doch ansonsten hatten die zweiten fünf Spieler große Probleme, wenn sie auf dem Feld waren. Kein gutes Vorzeichen für das schwierige Spiel gegen Lettland. Dirk Nowitzki sagte: „Selbstvertrauen gibt uns dieser Sieg nicht.“

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