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Sport: Unerfahren, schnell und schon Hoffnungsträger für die WM

Theo Walcott, 17, England. Er ist der jüngste aller 736 Spieler bei der WM, und auf seine Nominierung folgte die größte Diskussionen.

Theo Walcott, 17, England. Er ist der jüngste aller 736 Spieler bei der WM, und auf seine Nominierung folgte die größte Diskussionen. Nationalcoach Sven-Göran Eriksson hat Probleme im Sturm. Der lange verletzte Michael Owen ist erst gerade wieder fit geworden und Wayne Rooney steht im Kader, obwohl sein Einsatz nach einem Mittelfußbruch ungewiss ist. Unter diesen Umständen war es eine noch größere Sensation, dass Walcott für England stürmen soll. „Ich weiß, dass ich sehr hoch pokere, aber ich bin gespannt, ihn auf dem WM-Rasen zu sehen“, sagte Eriksson. „Er ist ein Super-Talent, und im modernen Fußball ist Schnelligkeit eine Menge wert.“ Walcott hat noch kein einziges Spiel in der Premier League für den FC Arsenal bestritten, der ihn Anfang des Jahres für 18 Millionen Euro vom Zweitligisten FC Southampton holte. Beim Champions-League-Finale am vergangenen Mittwoch stand er nicht im Kader.

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Lionel Messi, 18, Argentinien. Beim Endspiel in Paris fehlte auch Messi seinem Verein FC Barcelona. Allerdings, weil er verletzt war. Messi, der schon als 13-Jähriger nach Barcelona ging, kommt dort regelmäßig zum Einsatz. Er ist der jüngste Torschütze in der Ligageschichte Barcelonas. Messi ist wie Walcott oder die deutsche Überraschungsnominierung David Odonkor sehr schnell und dribbelstark. Zudem zeichnet ihn seine Spielübersicht und seine Torgefährlichkeit aus. Nachdem Nationaltrainer José Pekerman mit dem 17-jährigen Sergio Aguero das zweite große Talent der Südamerikaner nicht nominiert hat, hofft ganz Argentinien auf den großen Durchbruch von Messi, der in der Nationalmannschaft bislang kaum zum Einsatz gekommen ist.

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Francesc Fabregas, 19, Spanien. Der Mittelfeldspieler vom FC Arsenal war im Finale von Paris dabei. Fabregas gehört schon seit zwei Jahren zum Stamm. Er ist der jüngste Spieler, der je mit Arsenal an der Champions League teilnahm und der jüngste Torschütze seines Klubs in einem europäischen Wettbewerb. Im Viertelfinale der Champions League führte er Arsenal zu den Erfolgen gegen Real Madrid und Juventus Turin. Auch Fabregas ist schnell, er kann im zentralen Mittelfeld trotz seiner Unerfahrenheit den Rhythmus des Spiels bestimmen. In der Nationalmannschaft kam er erst Anfang März zu seinem Debüt – angesichts seines Stellenwerts im Verein fast ein bisschen spät. Aber rechtzeitig genug, um die etablierten Reyes, Joaquín und Luis García aus dem WM-Kader zu verdrängen.

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Aaron Lennon, 19, England. Geredet wurde fast nur über Theo Walcott, aber in dem Mittelfeldspieler von Tottenham Hotspur berief Sven-Göran Eriksson einen zweiten Spieler, der noch nie für Englands A-Mannschaft auf dem Platz stand. Mit Walcott, Messi und Fabregas gehört Lennon zu den fünf Jüngsten bei der WM. Lennon kann auch aus höchstem Tempo heraus sehr präzise flanken.

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José Montiel, 18, Paraguay. Der zweitjüngste Spieler der WM wird nach dem Turnier zu Udinese Calcio wechseln, die Italiener verpflichteten den Mittelfeldspieler schon vor fast einem Jahr. Bisher spielte er in seiner Heimat für Olimpia Asunción, im Nationalteam steht er seit Ende vergangenen Jahres. „Im Fußball kommt so etwas ja nicht häufig vor. Aber ab und zu gibt es diese großartigen Talente, die mit ihrer überragenden Technik in einem einzigen Spiel zum Idol werden. Man muss diesen Leuten die entsprechende Gelegenheit geben“, sagt Nationalcoach Aníbal Ruiz über Montiel.

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Christian Benitez, 20, Ekuador. Noch nicht in Europa bekannt ist der junge Stürmer aus Ekuador. Auch bei seinem Verein El Nacional hat der wendige und fintenreiche Benitez noch keinen Stammplatz, seine Berufung war in Ekuador eine Überraschung. Er gilt allerdings als noch größeres Talent als sein Vater Ermen, der einer der besten Torjäger in der Geschichte des Landes war. Der kraftvolle Benitez scheint ein idealer Joker zu sein, wenn beispielsweise ein Rückstand im Gruppenspiel gegen Deutschland aufgeholt werden muss.

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Andrés Guardado, 19, Mexiko. In den Jugend-Nationalmannschaften seines Landes war Guardado nie dabei, aber nur drei Monate nach seinem ersten Spiel bei den Profis wurde er im vergangenen Jahr auch Nationalspieler. Nach vier Länderspielen ist er schon ein Kandidat für die Startelf bei der WM. „Ich dachte, dass ein junger Spieler wie er unter dem Druck, in der Nationalmannschaft zu spielen, nervös werden könnte. Aber er wirkt sehr abgeklärt“, sagt Nationaltrainer Ricardo La Volpe. Zudem startet Guardado seine Alleingänge bei höchstem Tempo.

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Valon Behrami, 21, Schweiz. Drei Minuten war Behrami im WM-Play-off-Spiel gegen die Türkei auf dem Platz, als er das 2:0 schoss. Auf der rechten Seite spielt er als offensiver Verteidiger oder im Mittelfeld und entwickelt mit seinen schnellen Flankenläufen wie in seinem Verein Lazio Rom eine Menge Druck. klapp

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