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Sebastian Griesbeck verlor in der Relegation mit Heidenheim gegen Werder Bremen - und kämpft nun bei Union um einen Stammplatz.

© Andreas Gora/imago

Union in der Saisonvorbereitung: Unions Neuzugängen stehen harte Konkurrenzkämpfe bevor

Niko Gießelmann und Sebastian Griesbeck wollen sich im Trainingslager von Union beweisen - und werden von erfahrenen Unionern an die Hand genommen.

Der Trainer hat es vorgemacht. Urs Fischer musste hoch springen, um den Ball noch vor dem Aus zu retten. In der Ballbesitz-Übung machte der Trainer des 1. FC Union fleißig mit, und als ein gechippter Ball Richtung Seitenlinie flog, warf er sich mit voller Konzentration in den Weg, und hielt ihn mit dem Kopf noch im Spiel. „Alles gegeben!“ rief der Schweizer, als er seine Mütze vom Boden aufhob. Alles geben wollen auch die beiden Neuzugänge im Trainingslager in Bad Saarow

Sowohl Niko Gießelmann als auch Sebastian Griesbeck bekommen bei Union eine zweite Chance auf der Bundesliga. Mit ihren ehemaligen Vereinen erlitten beide am Ende der vergangenen Saison eine schwere Niederlage im Kampf um die erste Liga. Mit Heidenheim verlor Griesbeck in der Relegation gegen Bremen, Gießelmann stieg am letzten Spieltag mit Düsseldorf ab – und zwar in der Alten Försterei.

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Von der „niederschmetternden“ Niederlage gegen Bremen habe er sich mittlerweile erholt, sagte Griesbeck am Freitag. Schon vor den Relegationsspiel stand sein Wechsel zu Union eigentlich fest, und jetzt sei er „froh, dass es endlich losgeht“, sagte Griesbeck. Schon im letzten Sommer stand der 29-jährige Mittelfeldspieler kurz vor einem Wechsel zu Union. Damals blieb er aber in Heidenheim zurück, während Teamkollege Robert Andrich nach Köpenick wechselte und sich dort zum Stammspieler entwickelte. „Jetzt will ich mich im Training zeigen“, sagt er.

Für Griesbeck wird es nicht einfach, sich einen Platz im Mittelfeld zu sichern

Einfach wird es für Griesbeck nicht werden, sich einen Platz im Mittelfeld zu sichern. Sein früherer Kollege Andrich war in der vergangenen Saison gesetzt, der Erstliga-Routinier Christian Gentner auch. Sowohl Gentner als auch Grischa Prömel haben zuletzt ihren Vertrag verlängert, und auch Felix Kroos könnte noch ein Jahr in Köpenick bleiben. Da bleibt wenig Platz für einen Neuzugang ohne Bundesliga-Erfahrung. Andererseits hat er mit Andrich ein gutes Vorbild. Vor einem Jahr hätten nicht viele damit gerechnet, dass der frühere Heidenheimer auf so viele Einsätze kommt. Andrich habe ihn in den ersten Wochen schon „ein bisschen an die Hand genommen“, und Griesbeck will sich ähnlich durchsetzen. Sollte Urs Fischer ab und zu einmal mit nur einem Sechser spielen wollen, sollte er auf seine Chancen kommen. Und die berühmten „Union-Tugenden“ hat er nach eigener Einschätzung auch. „Union passt perfekt zu mir. Die Physis ist meine größte Stärke. Ich bin zweikampfstark und ein Mentalitätspieler. Das kommt mir zugute.“

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Auch Gießelmann steht ein harter Konkurrenzkampf bevor. Der 28 Jahre alte Linksverteidiger bereitet sich auf ein direktes Duell mit Christopher Lenz vor. Der langjährige Unioner war in der vergangenen Saison gesetzt, brauchte nach dem Abgang von Ken Reichel einen neuen Vertreter. Ob Gießelmann nach zwei Jahren Bundesliga allerdings mit der Rolle als zweite Geige zufrieden sein wird, darf zumindest bezweifelt werden. „Ich stehe natürlich gerne auf dem Platz, aber ich bin auch ein Fan vom Konkurrenzkampf“, sagte Gießelmann. Für den Moment ist er aber auch froh, dass er weiterhin in der Bundesliga spielen darf. „Euphorisierend“ sei das gewesen, als er von Unions Interesse erfuhr. Auch deswegen habe er ein Video von sich machen lassen, wie er die Nina-Hagen-Hymne beim Autofahren singt. Auf die Stimmung in der Alten Försterei freut sich Gießelmann besonders. Im letzten Spiel für Düsseldorf musste er damit umgehen, dass seine Mannschaft selbst durch eine Geisterkulisse von den draußen versammelten Union-Fans beschimpft wurde. „Ich bin froh, dass ich diese Fans in der nächsten Saison auf meiner Seite habe“, sagte er. Dafür müssen die Anhänger aber erst einmal wieder ins Stadion kommen und Gießelmann auf dem Platz stehen dürfen.

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