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Bei Neuzugang Leonardo Bonucci geriet Union-Trainer Urs Fischer ins Schwärmen.

© Matthias Koch/Matthias Koch

Union-Trainer Urs Fischer vor Härtetest gegen Leipzig: Bonucci-Schwärmerei und „Kerngeschäft Bundesliga“

Champions-League-Auslosung, Leonardo Bonucci und der Härtetetest gegen Leipzig: Es waren „unruhige, stressige Tage“, sagte Union-Trainer Urs Fischer – und schwärmte von dem italienischen Neuzugang.

Von Sven Fröhlich

Da ist er nun also: Breit gebaut und hochgewachsen steht er vor dem Stadion An der Alten Försterei. Verlässlich und traditionell, etwas gräulicher, aber ein neuer Anstrich. Einer, der die PS auf die Straße bringen soll. Wochenlang haben die Fans mit Spannung auf ihn gewartet, bereits am Sonntag gegen Leipzig könnte er zum Einsatz kommen. Kurzum: Der 1. FC Union hat seinen neuen Mannschaftsbus vorgestellt. Und Europameister Leonardo Bonucci auch.

Die Stimmung auf der Pressekonferenz vor dem ersten richtigen Härtetest der Saison gegen RB Leipzig am Sonntag (17.30 Uhr/Dazn) könnte entsprechend nicht besser sein. Die erste Champions-League-Auslosung der Vereinsgeschichte lag keine 24 Stunden zurück, die Bekanntgabe des mittlerweile allwöchentlichen Sensationstransfers Unions keine drei Stunden. Beschwingt und mit einer Ciao-Ragazzi-Stimmung ausgestattet betrat Union-Trainer Urs Fischer den Presseraum am Freitag. Zur Champions League wolle er aber nur eine Frage beantworten. „Weil: Es ist Bundesliga.“

Wenn du eine solche Gruppe bekommst, dann ist das einfach fantastisch. Die Königlichen – das ist die größte Mannschaft der Welt.

Union-Trainer Urs Fischer über die Auslosung der Champions-League-Gruppenphase

Urs Fischer schwärmt von Champions-League-Gruppe

„Die Auslosung war speziell“, erzählte Fischer. Man habe sich die Auslosung gemeinsam angeschaut. Madrid, Neapel und Braga lauten die Ziele, die in dem neuen Mannschaftsbus nun in der Gruppenphase angesteuert werden. „Wenn du eine solche Gruppe bekommst, dann ist das einfach fantastisch“, sagte Fischer. „Die Königlichen – das ist die größte Mannschaft der Welt. Da zu spielen, da geht für den Trainer ein Traum in Erfüllung.“

„Aber“, fing sich Fischer nach all den Träumereien wieder, „wie gesagt: Kerngeschäft ist Sonntag. Und die Aufgabe heißt Leipzig. Ist ja auch eine Champions-League-Mannschaft.“ Aus personeller Sicht gibt es dort noch einige Fragezeichen. Rani Khedira, Lucas Tousart, András Schäfer und Laurenz Dehl fallen weiterhin aus. Neu hinzugekommen ist Sheraldo Becker, der sich beim 4:1-Sieg gegen Darmstadt eine Verletzung zugezogen hat. Fraglich sind Janik Haberer und Danilho Doekhi, die laut Fischer zwar am Freitag mittrainieren konnten, bei denen man aber noch die Reaktion abwarten müsse.

Bonucci könnte bereits am Sonntag debütieren

Unter den Umständen könnte der jüngste Union-Zuwachs Bonucci bereits am Sonntag sein Debüt feiern. Er habe bereits mittrainiert, sagte Fischer, zwar keine komplette Vorbereitung gemacht, fühle sich aber entsprechend gut: „Könnte möglich sein, dass er im Kader ist.“

Kurz darauf verfiel Fischer – der sich für gewöhnlich bei Fragen zu einzelnen Spielern sträubt und für den der eigentliche Star die Mannschaft ist – doch noch in ungewohnte Schwärmerei. Bonucci sei „ein knallharter Verteidiger mit einer Wahnsinnserfahrung. Man hat es irgendwie gespürt, seine Vita, seine Aura auf dem Feld. Er hat eine Wahnsinnsmentalität.“ Eigentlich habe ein Training bereits gereicht, um ein Gefühl dafür zu bekommen, so Fischer. Er könne das Spiel lesen, vorausschauen, antizipieren. Mit Giorgio Chiellini an der Seite sei er Teil „eines der erfolgreichsten Verteidiger-Duos“ gewesen, „über Jahre auf höchstem Niveau“.

Mit Bonucci habe Union nun den Kader für die kommende Saison fertiggestellt. „Wir haben in etwa das hinbekommen, was wir uns vorgestellt haben, sagte Fischer. „Ich bin sehr zufrieden.“ Die letzten Tage seien unruhig, stressig und intensiv gewesen, nun wolle man sich aber auf das „Kerngeschäft Leipzig“ konzentrieren: „Wir haben an Qualität gewonnen, am Schluss musst du es auf den Platz bekommen.“

Am Ende mahnte Pressesprecher Christian Arbeit noch, sich am Sonntag möglichst zeitig auf den Weg zum Stadion zu machen. Sowohl der Straßenverkehr als auch der ÖPNV seien erheblich beeinträchtigt. Der eingeläutete Strukturwandel bei den Köpenickern – auf den Straßen vor dem Stadion ist er noch nicht angekommen.

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