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Volleyball: Erfolg statt Geld

Dünne finanzielle Decke, aber trotzdem im Aufwind: Königs Wusterhausens Volleyballer stehen im Halbfinale der play-offs.

Berlin - Sie haben dann noch spätabends in einer Cocktail-Bar gefeiert, fünf Mann insgesamt. Jene Spieler, die gestern nicht arbeiten mussten. Es sind ja nicht alles Profis bei Königs Wusterhausen. Umso erstaunlicher ist der Einzug des Volleyball-Bundesligisten ins Halbfinale der play-offs. 3:1 (25:22, 23:25, 25:21, 25:19) besiegte das Team am Dienstagabend im zweiten Viertelfinalspiel den Moerser SC; die erste Partie hatte Königs Wusterhausen in Moers 3:0 gewonnen.

Sebastian Prüsener, der Libero, war einer der Fünf, die gefeiert haben. Dass sein Team in eigener Halle „nicht so gut gespielt hat wie im ersten Viertelfinale“– geschenkt. „Wir haben in den entscheidenden Situationen die wichtigen Bälle gemacht, das zählt“, sagt der frühere SCC-Spieler. Am Dienstagabend hätte man halt gemerkt, dass die Spieler nicht mehr so ungezwungen auf dem Feld standen wie in der ersten Partie. „Da war die große Chance, ins Halbfinale einzuziehen, dann doch bei allen im Hinterkopf.“ Deshalb leistete sich Königs Wusterhausen viele Eigenfehler, bei den Aufgaben zum Beispiel. Aber Moers schaffte es nicht, diese Fehler wirklich auszunützen. Die Gastgeber behielten in wichtigen Momenten die Nerven.

Auch deshalb, weil nicht alle wie Prüsener sind. „Wenn der Kader aus lauter Leuten bestehen würden, die so sind wie ich, wäre ich längst zusammengebrochen“, sagt er. Denn seit Januar zahlt der Verein keine Spielergehälter mehr, weil die finanzielle Decke einfach zu dünn ist. Einer wie Prüsener, der bei Unterhaching und beim SCC gewohnt war, pünktlich Geld zu bekommen, „hatte daran schon zu knabbern“. Aber die anderen im Team, die länger dabei sind, die reagieren da robuster. „Die kennen solche Situationen, die gehen anders damit um.“

Und von denen hat er sich motivieren lassen. Die anderen, die sagten: „Jetzt wird nicht gejammert.“ Also jammerte Prüsener nicht mehr. Das Resultat: Halbfinal-Einzug. 

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