zum Hauptinhalt
Ein bitterer Abend im Juni. Das DFB-Team scheidet gegen Schweden bereits im Viertelfinale der WM aus.

© Sebastian Gollnow/dpa

Vor der EM-Qualifikation gegen Montenegro: Deutsche Fußballerinnen arbeiten das WM-Aus auf

Am Samstag trifft das deutsche Team auf Montenegro. In den letzten Tagen wurde das WM-Aus aufgearbeitet. Die Spielerinnen wollen jetzt nach vorne blicken.

Einzelgespräche, Gruppenarbeit und „anstrengende und intensive Diskussionen“: Mit einer ganztägigen Analyse hat das deutsche Nationalteam die WM-Enttäuschung aufgearbeitet – und will den Blick nun nur noch in die Zukunft richten. „Die Köpfe haben geraucht“, berichtete Spielführerin Alexandra Popp am Freitag in Kassel von der Detailarbeit nach der verpatzten Weltmeisterschaft im Sommer in Frankreich.

„Wir haben uns sehr viel hinterfragt, aber jetzt ist wieder die Freude am Fußball da. Es bringt nichts, jedes Mal und wieder und wieder zurückzublicken auf die WM. Wir müssen nach vorn schauen. Wir wollen zur EM nach England, das ist unser Maßstab“, sagte Popp.

„Wir haben neue Ziele vor Augen, sind motiviert und greifen voll an“, sagte Dzsenifer Marozsán vom Champions-League-Sieger Olympique Lyon in einem am Freitagnachmittag verbreiteten Video eines DFB-Sponsors.

Den ersten Schritt auf dem Weg zu neuen Zielen strebt die Auswahl von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg im Qualifikationsspiel gegen Montenegro am Samstag (12.30 Uhr, live in der ARD) im Kasseler Auestadion an. Wohlwissend, dass der Außenseiter kein echter Prüfstein sein wird, inwieweit das Viertelfinal-Aus gegen Schweden und die offenkundig aufgetretenen atmosphärischen und kommunikativen Störgeräusche wirklich Vergangenheit sind.

Die ungleich schwerere Herausforderung wartet drei Tage später in Lwiw gegen die Ukraine. „Wir wollen uns auch ein gutes Gefühl holen für das Spiel am Dienstag“, gab Voss-Tecklenburg offen zu.

Die Bundestrainerin verspricht „attraktiven und temporeichen“ Fußball

Wie wichtig die „anstrengende und intensive“ (Popp) Aussprache war, unterstreicht alleine schon der ungewohnte Zeitplan mit einer Anreise am Montag, um „bereits am Dienstagmorgen mit der Analyse zu starten“, wie es Voss-Tecklenburg schilderte. „Das war ein wichtiger Prozess für uns. Wir haben versucht, das, was nicht so gut gelaufen ist bei der WM, sowohl sportlich als auch kommunikativ, in Zukunft zu verbessern“, sagte die 51 Jahre alte frühere Nationalspielerin.

Blick in die Zukunft. Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg will das WM-Aus hinter sich lassen.

© Sebastian Gollnow/dpa

Wirkte Voss-Tecklenburg vor einigen Tagen bei einem Auftritt in der DFB-Zentrale in Frankfurt noch angespannt und belastet vom WM-Abschneiden, so saß sie nun tiefenentspannt und immer wieder lächelnd auf dem Mini-Podium. „Wichtig ist, dass wir reflektiert haben, aber ganz wichtig ist es auch zu erkennen, dass wir ganz viel gut gemacht haben“, sagte sie.

Für die Partie gegen Montenegro versprach die Trainerin „attraktiven und temporeichen“ Fußball und stellte trotz der verpassten Olympia-Qualifikation und einem Jahr 2020 ohne großes Turnierereignis klar: „Wir sind guter Dinge, ich glaube an dieses Team, wir haben gute Charaktere im Team.“ (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false