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Sport: Wehe, wenn nur der Torwart darf . . .(Kommentar)

Seit Mittwochabend ist in Hamburg einiges mehr in Fluss geraten als nur das Wasser der Elbe. Die Betreiber von Schnellreinigungs-Buden sind in Tränen ausgebrochen, da sie nun nicht mehr das gelbe Jackett von Frank Pagelsdorf waschen, trocknen und bügeln dürfen.

Seit Mittwochabend ist in Hamburg einiges mehr in Fluss geraten als nur das Wasser der Elbe. Die Betreiber von Schnellreinigungs-Buden sind in Tränen ausgebrochen, da sie nun nicht mehr das gelbe Jackett von Frank Pagelsdorf waschen, trocknen und bügeln dürfen. Das zieht enorme Einnahme-Verluste nach sich. Denn Frank Pagelsdorf hat das große Gelbe seit einem halben Jahr vorbeigebracht. Das Stück war 17 Heimspiele lang der Glücksbringer des Hamburger Profifußballs. 17 Heimspiele bestritt der HSV ohne Niederlage, und Trainer Pagelsdorf kämpfte ein ums andere Mal mit Freudentränen. Das ist dem stillen Frank schon früher sehr oft passiert. Als Trainer beim 1. FC Union Berlin gleich zweimal, nachdem der sportliche Aufstieg des Regionalligisten in die Zweite Bundesliga geschafft war und nur der DFB den Köpenickern die Lizenz verweigerte. Unvergessen sind die Tränen, die er als Trainer des FC Hansa drei Jahre lang im Rostocker Ostseestadion gelassen hat. Einmalig diese Menge bei den Helden der jüngeren deutschen Sportgesichte, einmal abgesehen vom Sportkameraden Michael Stich, vielleicht. 17 Heimspiele im gelben Sakko ohne Niederlage. Der Sprung in den urlaubsfressenden Kampf durch den UI-Strohhalm-Wettbewerb bis an die Tür zum Millionenspiel Uefa-Cup. Es war wie im Märchen. Bis die Franzosen aus Montpellier in den Volkspark zogen. Der Rest ist bekannt. Drei Hamburger verschießen ihre Elfer. Das Sgelbe Sakko verliert seine Kraft, der Verein mehrere Millionen Mark, Pagelsdorf ungezählte Tränen.

Und das alles nur, weil in Hamburg sonst nur Torwart Hans-Jörg Butt die Elfmeter schießen darf.

miro

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