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Carsten-Otto Nagel auf Corradina.

© dpa

Weltmeisterschaften: Springreiter steuern auf Gold zu

Bei den Weltmeisterschaften in den USA haben die deutschen Springreiter die Führung übernommen. Gold ist zum Greifen nah, doch der Vorsprung ist knapp.

Die Equipe von Bundestrainer Otto Becker liegt mit 17,80 Strafpunkten vor Brasilien (18,49). Die US-Mannschaft (18,69) verlor den Spitzenplatz und fiel auf Rang drei zurück. „Wir sind oben dran, das ist wichtig“, sagte Becker. „Aber es ist so eng, es ändert sich mit jedem Reiter.“ „Das ist eine gute Ausgangsposition“, meinte Becker, blieb aber bei seiner Auffassung: „Die Amerikaner sind weiter Favorit.“ Die Entscheidung fällt am Mittwoch in der zweiten Runde des Nationenpreises.

In der zweiten von drei Teilprüfungen gab es Aufs und Abs. Nach vier Strafpunkten von Janne-Friederike Meyer aus Schenefeld mit Lambrasco folgte der fehlerfreie Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Corradina und sorgte für fröhliche Mienen. Lange Gesichter gab es aber nach den acht Strafpunkten von Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Checkmate. Ausgerechnet die beste Reiterin des Vortages patzte.

„Das ist enttäuschend“, kommentierte die 40-Jährige. „Hoffentlich bin ich das Streichergebnis, das ist das Beste fürs Team.“ Und tatsächlich machte es Marcus Ehning besser. Der Weltcupsieger aus Borken hatte mit Plot Blue nur einen Abwurf. Bei der Teamwertung zählen bei jeder Teilprüfung nur die drei besten Ergebnisse für jede Mannschaft, so dass Michaels-Beerbaums Punkte entfielen.

Eine Einzelmedaille ist nach den acht Strafpunkten für Michaels- Beerbaum kaum mehr möglich. „Das war sehr überraschend“, erklärte die Europameisterin von 2007: „Ich weiß nicht, wie das passieren konnte.“ Bis zum Wassergraben sprang Checkmate flüssig, dann spritzte es.

Weitere vier Strafpunkte kassierte sie am letzten Hindernis. „Der Fehler war teuer“, urteilte sie. „Es hat heute nicht gepasst, ich muss morgen weiterkämpfen.“ Für das beste Ergebnis im Team sorgte Nagel, der mit Corradina ohne Fehler blieb. „Sie hat eigentlich keine Schwächen“, befand der Reiter aus Schleswig-Holstein. „Die einzige Schwäche ist, dass ich oben drauf sitze.“ Tatsächlich lenkte der Vize-Europameister sein Pferd sicher durch die erste Runde des Nationenpreises. „Das Pferd ist noch nicht in der Form der vergangen Wochen“, sagte Ehning: „Insgesamt bin ich zufrieden wegen Carsten-Otto. Aber es ist noch ein langer Weg.“

Den Patzer der WM-Debütantin Meyer nahm der Bundestrainer gelassen. „Janne hat einen prima Job gemacht, sie ist hier schließlich als Debütantin als Erste gestartet“, lobte der Bundestrainer. Auch die Reiterin war zufrieden. „Ich bin ja erst 29 Jahre. Ich habe noch nicht die Routine der anderen Topreiter, die hier am Start sind“, sagte die Reiterin, die mit Lambrasco für Marco Kutscher und den verletzten Cash nachgerückt war. „Eigentlich bin ich schon glücklich mit der Runde.“ Zuvor hat es bereits ein

Favoritensterben gegeben. Der noch amtierende Weltmeister Jos Lansink fiel weit zurück und hakte die Titelverteidigung ab: „Das wird nichts mehr.“ Auch Team-Europameister Schweiz hat keine Chance mehr, auch bei der WM mit einem Titelgewinn für eine Überraschung zu sorgen. (dpa)

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