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Sport: Wenn Flaschen fliegen

Die Fifa untersucht jetzt die Randale in Nordkorea

Zürich/Tokio Der Internationale Fußball-Verband (Fifa) leitet eine Untersuchung der skandalösen Vorfälle beim WM-Qualifikationsspiel zwischen Nordkorea und Iran am Mittwoch in Pjöngjang ein. „Wir werden ein Disziplinarverfahren eröffnen“, erklärte ein Fifa-Sprecher am Donnerstag. Grundlage dafür seien die Berichte des Schiedsrichters und des Spielbeobachters, die am Donnerstagmittag in der Fifa-Zentrale in Zürich eingegangen waren.

Nach dem 2:0-Sieg Irans über Nordkorea waren die iranischen Spieler und das syrische Schiedsrichter-Gespann von aufgebrachten Zuschauern im Kim-Il- Sung-Stadion massiv angegriffen und bedroht worden. Nordkoreanische Spieler gingen auf den syrischen Schiedsrichter Mohamed Kousa los, nachdem er einen angeblichen Handelfmeter nicht gegeben hatte. Als der Unparteiische Nordkoreas Verteidiger Nam Song-Chol dann vom Platz stellte, warfen einige der 60 000 Zuschauer Flaschen und Sitzschalen auf das Spielfeld. Zwanzig Minuten musste das Schiedsrichter-Gespann hinterher noch auf dem Spielfeld ausharren, weil immer noch Gegenstände von den Rängen geworfen wurden. Hunderte von Polizisten sorgten schließlich wieder für Ordnung im Stadion.

Japans Regierung hat inzwischen Sicherheitsgarantien für das Gastspiel der eigenen Nationalmannschaft am 8. Juni in Pjöngjang verlangt. „Es ist bei internationalen Begegnungen eine notwendige Voraussetzung, dass die Spieler sicher spielen können und Zuschauer geschützt werden“, erklärte Staatssekretär Hiroyuki Hosoda am Donnerstag in Tokio. Hosoda kann sich sogar vorstellen, dass das WM-Qualifikationsspiel zwischen Nordkorea und Japan ohne Zuschauer ausgetragen wird, „denn auch die Fifa weiß, dass das Verhältnis zwischen Japan und Korea ein besonderes ist“. dpa

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