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Wiederholte Geschichte: Blätter fallen, Bayern strauchelt

Wenn die Blätter fallen, kommt der FC Bayern ins Straucheln. Dann poltert der Chef – und alles wird wieder gut. So war es vor einem Jahr, so ist es jetzt. Doch lassen sich die Dortmunder noch einholen?

Geschichte wiederholt sich nicht? Und wenn, nur als Farce? Der Uli Hoeneß ist eher unverdächtig, Karl Marx beweisen zu wollen. Und also wiederholt sich die Geschichte des FC Bayern. Nahezu exakt ein Jahr ist es her, als Hoeneß, damals noch Manager, Trainer van Gaal zart anschubste, was als Attacke zu werten war. Die Mannschaft stand auf Platz acht der Tabelle. Es gab personelle Baustellen, den eingeschüchterten Mario Gomez, den abwanderungswilligen Luca Toni, ein offenherziges Interview von Philipp Lahm. Und es gab den Trainer Louis van Gaal, den Hoeneß erst vertraulich, dann immer lautstärker als unnahbar, unbelehrbar, uneinsichtig, unmöglich beschrieb. Van Gaal stand vor der Demission, wenigstens sollte er es glauben. Damals, im Herbst 2009, half der Warnschuss, der ein Weckruf war: Die Bayern starteten ihre Aufholjagd und erspielten sich in der Folge sogar Sympathie im ganzen Land.

Ein Jahr später: Die Szenen ähneln sich, die Worte sind die gleichen. Wenn die Blätter fallen, kommt der FC Bayern ins Straucheln. Dann poltert der Chef – und alles wird wieder gut. Diesmal aber mit einer Unwägbarkeit. Es ist nämlich in dieser Saison völlig offen, ob sich die Dortmunder einfach mal aufholen lassen. Das weiß auch Hoeneß und wahrscheinlich kommt sein Angriff deshalb drei Wochen früher als im Vorjahr. Man kann also eine gewisse Nervosität beim FC Bayern konstatieren. Wäre ja auch noch schöner, wenn ausgerechnet Uli Hoeneß sich vom marxistischen Rauschebart belehren lassen müsste und die Bayern-Saison als Farce endete.

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