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Sport: Zacharias löst Konrad als TeBe-Vorsitzenden ab

Nicht wenige hatten sich in letzter Zeit über Erwin Zacharias gewundert. Der Aufsichtsratsvorsitzende, der sich bei Tennis Borussia immer im Hintergrund gehalten hatte, ließ plötzlich keine Gelegenheit mehr aus, sich bei der Mannschaft zu zeigen.

Nicht wenige hatten sich in letzter Zeit über Erwin Zacharias gewundert. Der Aufsichtsratsvorsitzende, der sich bei Tennis Borussia immer im Hintergrund gehalten hatte, ließ plötzlich keine Gelegenheit mehr aus, sich bei der Mannschaft zu zeigen. Ob Trainingsbeginn, Berliner Hallenturnier oder DFB-Hallenfinale in München - wo die Spieler von Tennis Borussia sich tummelten, war auch Erwin Zacharias nicht weit. Auch plauschte der 52-Jährige plötzlich mit Journalisten, denen gegenüber er früher keine Silbe geäußert hatte, die über "kein Kommentar" hinausging. Wieso diese Wandlung?

Seit Dienstagmittag weiß man den Grund: Erwin Zacharias ist der neue starke Mann bei Tennis Borussia. Am 10. Januar hat ihn der Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden des aufstiegsambitionierten Zweitligisten befördert. Kuno Konrad, der diesen Posten in den letzten dreieinhalb Jahren innehatte, bleibt Tennis Borussia als Mitglied des Vorstandes erhalten. Er soll sich künftig um den Bereich Marketing kümmern. Somit gehören dem Vorstand von Tennis Borussia künftig vier statt drei Personen an. Konrad sagte: "Ich freue mich, dass Zacharias uns nicht mehr nur beaufsichtigt, sondern sich aktiv miteinbringt." Tennis Borussia müsse sich auch im Umfeld auf die Herausforderung Erste Bundesliga vorbereiten.

Von der Umstrukturierung erhoffen sich die Verantwortlichen mehrere Vorteile. Weil Kuno Konrad in Leongang bei Stuttgart wohnt, konnte er in der Vergangenheit nicht sofort auf Vorgänge in der Mannschaft und im Umfeld reagieren. Nun sind die Wege kürzer. "Ich bin für Herrn Schäfer auch ressortmäßig die richtige Ansprechperson", sagte Zacharias. Die räumliche Distanz sorgte für so manche Verwirrung. "Wenn ich mich am Morgen entschlossen habe, nach Berlin zu fahren, hieß es in den Zeitungen gleich: Krisensitzung bei Tennis Borussia." Solchen Schlagzeilen will der neue Hauptverantwortliche von Berlin aus vorbeugen: "Ich werde dafür sorgen, dass keine Diskussionen mehr querbeet geführt werden."

Überhaupt erklärt der Wirtschaftsprüfer und Steuerberater das Thema Öffentlichkeitsarbeit zur Chefsache. Dies dürfte eine Reaktion auf die zahlreichen negativen Schlagzeilen am Ende der vergangenen Saison sein. Nun engagierte der neue Vorsitzende in einer ersten Amtshandlung Michael Plassman als Leiter für den Bereich Öffentlichkeitsarbeit. Der 37-jährige gelernte Banker soll den Medien künftig "full time" zur Verfügung stehen. Dem bisherigen Pressesprecher Daniel Gäsche soll "ein neuer Tätigkeitsschwerpunkt" übertragen werden, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Im Übrigen wird der Verantwortungsbereich von Jan Schindelmeiser nicht beschnitten. "Ich sehe die neue Struktur als Entlastung meiner Arbeit an", erklärte der Manager. Vor allem beim geplanten Börsengang von Tennis Borussia kann ihn Finanzfachmann Zacharias unterstützen. Bei diesem Vorhaben ist der Zweitligist den übrigen Bundesligisten weit voraus. "Alles, was andere Vereine jetzt in Angriff nehmen, haben wir schon hinter uns", freut sich Zacharias. Inzwischen liegen die Unterlagen für die Lizenzierung der Fußball-Kommanditgesellschaft auf Aktien beim Deutschen Fußball-Bund. Im Februar wird eine Rückmeldung vom Verband erwartet. Wann der Verein jedoch an die Börse geht, lässt sich noch nicht absehen. Die Sache hat nämlich noch einen Haken, wie Zacharias sagt: "Wir brauchen den sportlichen Erfolg."

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