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Sport: Zentrale des Chaos

Geht es überhaupt noch chaotischer? Schon die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 nach Russland und 2022 nach Katar war geprägt von Skandalen und Korruptionsvorwürfen.

Geht es überhaupt noch chaotischer? Schon die Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 nach Russland und 2022 nach Katar war geprägt von Skandalen und Korruptionsvorwürfen. Doch was sich gerade vor der Wahl des neuen Präsidenten des Weltfußballverbandes Fifa abspielt, unterschreitet alle Geschmacksgrenzen: Beide Kandidaten stehen seit Freitag auch offiziell unter Korruptionsverdacht, die Ethikkommission der Fifa ermittelt sowohl gegen den Herausforderer Mohamed bin Hammam aus Katar als auch gegen den Amtsinhaber Joseph „Sepp“ Blatter aus der Schweiz.

Beide Verfahren sind natürlich ein offensichtlicher Versuch der Kandidaten, den jeweils anderen noch vor der Wahl am 1. Juni in Zürich aus dem Rennen zu werfen. Eigentlich müsste man aufgrund der Schwere der Vorwürfe und der kurzen Zeit bis zur Wahl erwarten, dass die Präsidentenkür verschoben wird, bis alles aufgeklärt ist. Doch die Fifa funktioniert anders, ganz anders. Womöglich setzt sich nun schon im Vorfeld der Wahl derjenige durch, der die besseren Kontakte zu den 13 Mitgliedern der Ethikkommission besitzt. Der Vorsitzende der Kommission ist übrigens ein Schweizer, der aber wegen möglicher Befangenheit seinen Vorsitz in diesem Fall abgibt.

Das ganze Chaos zeigt wieder einmal, wie intransparent und undemokratisch die Zentrale des Fußballs organisiert ist. Was muss eigentlich noch passieren, bis sich in der Fifa endlich etwas zum Positiven wendet? Wer gründet endlich einen neuen Weltfußballverband?

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