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Bernd Warneck im August 2021.

© Claudio Gärtner

Zum Tod von Bernd Warneck: Eine unvergessene Berliner Tennislegende

Über 50 Jahre wirkte Bernd Warneck beim LTTC Rot-Weiß Berlin. Nun ist er im Alter von 72 Jahren gestorben. Eine Würdigung.

Ein Kommentar von Jörg Leopold

Vor ein paar Monaten brauchte ich bei der Recherche für einen Text zum 125. Geburtstag des LTTC Rot-Weiß Berlin Unterstützung. Der Vorstand des Berliner Tennisclubs verwies mich an Bernd Warneck, Vereinslegende und ausgestattet mit geradezu lexikalischem Wissen. Natürlich konnte er mir helfen, er tat das mit einer freundlichen Professionalität, die mich nachhaltig beeindruckte.

Warneck auf seine archivarischen Fähigkeiten zu reduzieren, wäre allerdings des Guten zu wenig. Für den LTTC Rot-Weiß war er weit mehr, nicht umsonst wurde er 2021 zum Ehrenmitglied ernannt. Seit 1969 war er Mitglied des Vereins, wurde Jugend- und Mannschaftsmeister in diversen Altersklassen, später war er Coach der Bundesliga-Teams von Rot-Weiß.

Über die Stadtgrenzen wurde er bekannt, als auf der Anlage im Grunewald ab 1979 die German Open stattfanden, ein international top besetztes Tennisturnier für Profispielerinnen. An der Seite von Eberhard Wensky war Warneck stellvertretender Turnierdirektor und mitverantwortlich dafür, dass sich die Veranstaltung für Zuschauer, Sportlerinnen und nicht zuletzt die Stadt Berlin zu einem herausragenden Event entwickelte. Dass im Steffi-Graf-Stadion inzwischen wieder Spitzentennis gezeigt wird, war Bernd Warneck auch aufgrund der großen Historie eine besondere Freude.

Aber Warneck kümmerte sich nicht nur um die Profis, ein besonderes Anliegen war ihm auch stets die Förderung des Nachwuchses. Er holte das traditionsreiche Jugendturnier 2001 wieder zurück an die Hundekehle und war später Turnierdirektor der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften, die unter seine Regie zu einem der bedeutendsten Nachwuchsveranstaltungen weltweit wurden.

In der Geschichte des Vereins kannte sich wohl keiner so gut aus wie Warneck. Zu jedem Ereignis in der immerhin 125-jährigen Geschichte schien er ein Bild vor Augen zu haben, für die Jubiläumsausgabe des Clubmagazins schrieb er viele Texte gleich selbst. Noch im Dezember wirkte er aktuellem Heft mit. Zu dieser Zeit war er bereits schwer gezeichnet von seiner Krankheit, am 30. Dezember ist Bernd Warneck im Alter von 72 Jahren verstorben.

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