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Sport: Zurück in der Wirklichkeit

Es gibt einige Eigenschaften, die einem bei Energie Cottbus sofort in den Sinn kommen: kämpferisch und verbissen, vielleicht noch verbissen und kämpferisch. Aber in Energie Cottbus schlummern noch ganz andere Talente.

Es gibt einige Eigenschaften, die einem bei Energie Cottbus sofort in den Sinn kommen: kämpferisch und verbissen, vielleicht noch verbissen und kämpferisch. Aber in Energie Cottbus schlummern noch ganz andere Talente. Humorvoll sind sie beim FC Energie, erfreulich selbstironisch. Diese überraschende Erkenntnis hat die Öffentlichkeit Steffen Baumgart zu verdanken. Von Energies Stürmer stammt die Feststellung: „Laut den Medien haben wir schon eine Riesensaison gespielt, wenn wir Platz 17 erreichen. Jetzt sind wir Neunter.“ Ein guter Spruch, nur vielleicht etwas voreilig vorgetragen. Drei Wochen sind seitdem vergangen, und Energie ist nicht mehr Neunter, sondern auf dem Weg nach unten vorerst auf Platz 13 hängen geblieben.

Der Trend trägt zurzeit jedenfalls keinen Cottbus-Schal. In fünf Wochen ist die Mannschaft von Platz sechs in die Abstiegszone gestürzt, von den letzten sechs Spielen hat sie kein einziges gewonnen. Man könnte auch sagen: Die Tabelle hat sich der Wirklichkeit wieder einigermaßen angenähert. „Jetzt sind wir in einer Situation, in die wir nie kommen wollten“, sagte Trainer Petrik Sander nach dem 0:1 gegen Hannover.

Eine Entwicklung, wie sie Energie zurzeit durchlebt, ist nicht unüblich für einen Aufsteiger. Während der ersten Wochen trägt die Euphorie des Aufstiegs die Mannschaft noch über viele Hürden. Mit jedem Misserfolg aber wachsen die Zweifel an der eigenen Qualität, aus Euphorie wird Depression. Das Imperium, das sich von jedem Sieg eines Außenseiters wie Energie gereizt fühlt, schlägt zurück. Und die Medienmacht sowieso.

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