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Für Denis Strelezkij und seine Kollegen von Spandau 04 stehen am Mittwoch gleich zwei Spiele auf dem Programm.

© imago images/camera4+

Zwei Auswärtsspiele in der Heimhalle: Spandau 04 steht ein kurioser Doppelspieltag bevor

Die Wasserfreunde bestreiten am Mittwoch hintereinander Auswärtsspiele gegen Potsdam sowie Neukölln - und zwar daheim. Grund ist der enge Terminkalender.

Plötzlich war die personelle Situation ziemlich prekär für die Wasserfreunde Spandau 04. Die Nationalspieler fehlten wegen einer parallel stattfindenden Weltliga-Partie am Dienstag vor einer Woche gegen die SG Neukölln ohnehin, nun kamen wenige Minuten vor dem Spiel drei positive Coronatests hinzu. „Wir hatten nur noch sechs Feldspieler“, sagt Präsident Hagen Stamm.

Das hätte auch gegen den Tabellenvorletzten der Wasserball-Bundesliga schiefgehen können. Aber die Neuköllner waren zu einer Verlegung bereit. „Dafür sind wir sehr dankbar, das war höchst fair“, sagt Stamm. So fiel das Spiel zum zweiten Mal aus, nachdem zunächst Spandau vor mehreren Wochen wegen vieler Coronafälle bei der SG einer Verlegung zugestimmt hatte.

Der nächste Versuch findet an diesem Mittwoch statt. Damit kommt es zu einer kuriosen Situation: Die Wasserfreunde bestreiten nicht nur zwei Spiele an einem Tag. Es sind per Ansetzung zwei Auswärtsspiele, die allerdings beide in Spandaus Heimhalle in Schöneberg über die Bühne gehen.

Zunächst um 19 Uhr gegen den OSC Potsdam, der große Probleme hat, in der eigenen Halle Zeiten für Nachholspiele zu finden und daher nach Berlin kommt. Und um 20.30 Uhr gegen Neukölln, das wie die Wasserfreunde in Schöneberg die Heimspiele austrägt.

Dank des breiten Kaders müssen nur wenige doppelt ran

Das Coronavirus wirbelt den Spielplan immer wieder kräftig durcheinander, oft kommt es zu Ausfällen und Verlegungen. Daher ist die Tabelle sehr schief. Der SV Ludwigsburg 08 beispielsweise hat als einziges der acht Teams schon sämtliche 14 Begegnungen der Vorrunde absolviert. Andere wie Spandau und Neukölln erst zehn. Daher werden nun kreative Lösungen gefunden.

„Das soll überhaupt nicht den Anschein von Großkotzigkeit oder Arroganz erwecken“, sagt Stamm mit Blick auf die Tatsache, dass der Rekordmeister direkt nacheinander gegen die Teams auf den beiden letzten Plätzen antritt. „Sind alle dabei, haben wir einfach einen so breiten Kader, dass wir anderthalb Mannschaften stellen können“, sagt Stamm. Nur wenige Spieler müssen doppelt ran. Wegen des engen Terminkalenders und in Absprache mit den Gegnern habe man sich für den Auswärts-Doppelpack im eigenen Becken entschieden .

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Die Favoritenrolle bleibt natürlich eindeutig bei Spandau und auf das Torverhältnis wird es in den Spielen nicht ankommen. Die Wasserfreunde sind verlustpunktfrei, haben zu Hause 10:6 gegen den aktuellen Titelträger Waspo Hannover gewonnen. Sollte Waspo Anfang April die Revanche gelingen, geht es bei der Frage, wer als Erster in die Play-offs startet, nur um das Torverhältnis in diesen beiden Duellen.

Präsident Hagen Stamm ist dankbar für die Verlegung des Spiels gegen Neukölln.
Präsident Hagen Stamm ist dankbar für die Verlegung des Spiels gegen Neukölln.

© Imago Images

So sehen sie bei Spandau den Begegnungen gegen Potsdam und Neukölln entspannt entgegen. „Spiele am Mittwoch sind wir gewohnt“, sagt Stamm angesichts der Ansetzungen in der Champions League, „der Unterschied ist diesmal nur, dass das nächste Spiel nicht erst Freitag, sondern auch gleich Mittwoch ist.“ Aber das findet der 61-Jährige gar nicht schlecht. Für die Organisation: „Die Werbebanden können aufgebaut bleiben.“ Und für sich selbst: „Ich kann mir zwei Spiele nacheinander ansehen.“

Auch für Stamm eine neue Erfahrung

Ein kleines Problem sei lediglich die Pause. Nicht für ihn, sondern für Spandaus Spieler. Eine Stunde sei eigentlich zu viel, wenn man eingespielt ist, findet Stamm. Aber Neukölln muss sich natürlich auch warmmachen.
Zwei Auswärtsspiele direkt nacheinander zu Hause hat Stamm noch nicht erlebt, zwei Auswärtsspiele am Stück auswärts dagegen schon.

Vor gut 30 Jahren, zu seiner aktiven Zeit. Erst beim SSV Esslingen, dann beim SV Cannstatt. Austragungsort war Sindelfingen. Trainer Uwe Gaßmann ließ die Stammspieler alle acht Viertel fast komplett im Wasser. Als Konditionstraining. „Das war in Ordnung. Wir haben jeweils hoch gewonnen, eine Übernachtung gespart und hatten am nächsten Tag frei“, erinnert sich Stamm.

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