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Zwei Tore: Der HSV schlägt den VfB 3:1 dank van Nistelrooy

Was für ein Einstand: Im Spiel Stuttgart gegen Hamburg steht es 1:1, als der neue HSV-Star Ruud van Nistelrooy eingewechselt wird. Zwölf Minuten später heißt es 3:1 für die Hamburger.

Nach sieben Jahren Deutschunterricht in der Schule konnte Ruud van Nistelrooy relativ präzise beschreiben, was er eben in Stuttgart erlebt hatte. „Es war ein schöner Nachmittag“, sagte der Niederländer. Es war die diplomatische Umschreibung eines Spiels, das der 33 Jahre alte Stürmer auf geradezu märchenhafte Weise mit zwei Treffern allein entschieden hatte. Der Hamburger SV gewann mit 3:1 in Stuttgart, weil HSV-Trainer Bruno Labbadia die glänzende Idee hatte, van Nistelrooy in der 65. Minute einzuwechseln. Da stand es 1:1 und die Stuttgarter waren der Führung näher als die Hanseaten. Nach den Toren von Marcus Berg und Christian Träsch aber traf nur noch van Nistelrooy, der erst seit knapp drei Wochen in Hamburg trainiert und aus Madrid flüchtete, weil er kaum noch gespielt hatte und um seine WM-Chance fürchtete. Ganze zwei Minuten brauchte der Niederländer, um das Spiel mit seinen beiden Treffern zu entscheiden.

Gegen Köln durfte der in der Winterpause von Real Madrid verpflichtete Stürmer nur drei Minuten spielen, diesmal waren es 25. „Ich habe schon beim Warmlaufen gespürt: Ich bin bereit heute“, sagte er und gestand mit einem Lächeln ein: „Zwei Tore in 25 Minuten, das hat mich dann aber auch überrascht.“ Die meisten Zuschauer schienen weniger überrascht, sie sahen typische Van-Nistelrooy-Tore. Das 2:1 schoss er mit links, das 3:1 mit rechts, jeweils mit nur einem einzigen Kontakt. Sein Doppelschlag brachte dem HSV den ersten Sieg nach drei Spielen ohne Erfolg.

Als Labbadia später die Partie kommentierte, sprach er zwar davon, das Spiel „phänomenal abgeschlossen“ zu haben. Den Namen van Nistelrooy nannte er nicht, das hielt er offenbar nicht für nötig. „Mir ist die Reaktion der Mannschaft viel wichtiger“, sagte Labbadia. Ruud van Nistelrooy lief nach jedem seiner Tore zur Auswechselbank und wurde dort von einer Traube jubelnder Kollegen empfangen, die ihn unter sich begruben. „Er hat sich vom ersten Tag an als Top-Profi präsentiert und eingefügt wie ein Normaler“, sagte Labbadia. „Auf dem Rasen hat er gezeigt, warum wir ihn geholt haben. Er ist so klar in seinen Aktionen und hat sich nahtlos eingefügt.“ Durch den zehnten Saisonsieg hielt der HSV Kontakt zu den vordersten Plätzen der Liga. Am kommenden Donnerstag, wenn die Hamburger in der Europa League auf den PSV Eindhoven treffen, wird der neue Star van Nistelrooy wieder im Blickpunkt stehen. Und wohl ebenso am kommenden Samstag, wenn die Norddeutschen gegen Eintracht Frankfurt spielen. Im Moment sieht es so aus, als könne dem HSV kaum etwas Besseres passieren.

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