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Bilanzprüfung: Schatzmeister stahl Grünen 200 000 Euro

Der ehemalige Schatzmeister der Brandenburger Grünen hat erheblich mehr als die bekannten 40.000 Euro von den Parteikonten abgezweigt. Offenbar ist seine bulgarische Geliebte mit 200.000 Euro durchgebrannt.

Potsdam - Undurchsichtige Belege, gefälschte Haushaltsberichte und Kreditkarten: Der Ex-Schatzmeister der brandenburgischen Grünen hat sich viel einfallen lassen. Eine am Dienstag von der Parteispitze vorgelegte Bilanzprüfung ergab: Christian Goetjes (33) hat seit April 2010 mehr als nur die bekannten 40 000 Euro von den Parteikonten abgezweigt – es waren 200 000 Euro. Der komplette Etat der Grünen für dieses Jahr ist hinfällig, ein Parteitagsbeschluss vom November basiert auf von Goetjes fingierten Zahlen. Nun ist der Landesverband auf einen Kredit der Bundespartei angewiesen und profitiert von höherer staatlicher Parteifinanzierung dank Erfolgen bei Landtagswahlen in anderen Bundesländern.

Die Landesparteispitze spricht von einem ausgeklügelten System, Goetjes kam „mit offensichtlich krimineller Energie“ an das Geld. Es waren Margen von 500 und 3000 Euro, versteckt in Sammelüberweisungen mit falschem Verwendungszweck, die er an sich selbst zahlte. Und er beglich seine Einkäufe auf Parteikosten per Kreditkarte und mit Kundenkarten. Dann hob Goetjes Ende Februar 40 000 Euro von Parteikonten ab und tauchte für Wochen unter. Anlass waren Ermittlungen in einem Geldwäscheverfahren, weil er im Sommer 2010 auffällige Summen an eine Bulgarin überwies – laut Ermittlern seine Geliebte. Fahnder fassten den langjährigen Schatzmeister Ende März. Vom Geld ist nichts übrig. Seine bulgarische Freundin ist Goetjes auch los. Sie sei mit dem Geld durchgebrannt, heißt es.axf

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