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Brandenburg: Opferperspektive zählt 137 rechte Angriffe

Die Zahl rechter Angriffe in Brandenburg bleibt unverändert hoch, stellt der Verein Opferperspektive für das Jahr 2007 fest. Immer mehr ausländische Gewerbetreibende werden bedroht.

Der Verein Opferperspektive hat im vergangenen Jahr in Brandenburg 137 politisch rechts motivierte Angriffe registriert. Die Zahl rechter Gewalttaten bleibe damit unverändert hoch, zumal sie durch Nachmeldungen erfahrungsgemäß noch steige, teilte die Organisation mit. In den Jahren 2006 und 2005 hatte der Verein jeweils 140 derartige Delikte erfasst.

Die 2007 registrierten Straftaten richteten sich den Angaben zufolge gegen 233 Personen. Bei 99 Taten habe es sich um Körperverletzungsdelikte gehandelt. In 64 Fällen sei Rassismus das Tatmotiv gewesen, bei 24 Delikten seien die Opfer als politische Gegner eingestuft, bei 38 Gewalttaten einem alternativen Milieu zugeordnet worden. Erkennbar zugespitzt hat sich dem Verein zufolge die Bedrohung von Gewerbetreibenden ausländischer Herkunft. Im vergangenen Jahr wurden fünf Sachbeschädigungen und sechs Brandstiftungen gezählt. Im Jahr 2006 war ein Brandanschlag registriert worden.

Der Verein zur Beratung für Opfer rechtsextremer Gewalt kritisierte, dass es das Landeskriminalamt bislang ablehne, Informationen zu gemeldeten rechten Straftaten direkt an die Opferperspektive zu geben. Die Opfer von 25 rechten Gewalttaten hätten 2007 keine Hilfe mehr erhalten, weil die Organisation erst Wochen später durch den Landtag von den Taten erfahren habe. Dieser Zustand sei inakzeptabel. Wer Opfer einer rechten Straftat werde, müsse zeitnah ein professionelles Hilfsangebot erhalten können. (mhz/ddp)

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