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Brandenburg: Brandenburgs Sozialdemokraten liegen nur noch bei Senioren vorn

Umfrage: CDU punktet bei Menschen bis 60 Jahren

Potsdam. Brandenburgs CDU liegt bei allen Altersgruppen zwischen 18 und 60 Jahren vor der SPD. Das ergab eine Umfrage der Rundfunkanstalt RBB. Bei den 18- bis 24-Jährigen ist der Vorsprung der Union besonders groß: 40 Prozent würden CDU wählen, nur 24 die SPD. Nur bei den Über-60-Jährigen hat die SPD eine klare Mehrheit von 48 zu 23 Prozent. In der Gesamtwertung liegt die SPD mit 34 Prozent mit der CDU gleich auf.

CDU-Generalsekretär Thomas Lunacek erklärte dazu, die Union werde mehr und mehr als Zukunftspartei wahrgenommen: Bereits seit einem Jahr sei die Tendenz ungebrochen, dass es für die CDU aufwärts und für die SPD abwärts gehe.

Allerdings ist CDU-Landeschef Jörg Schönbohm längst nicht so populär wie Regierungschef Matthias Platzeck (SPD): Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten würden zwei Drittel Platzeck wählen, aber nur 20 Prozent Schönbohm.

Platzeck führt das derzeitige Umfragetief der märkischen SPD auf den Bundestrend zurück. Er gehe jedoch davon aus, dass die Bundes-SPD ihre Talsohle erreicht habe, sagte Platzeck am Freitag. Mit den Steuerreformen werde es gelingen, beim Wähler wieder Vertrauen zu gewinnen. Platzeck musste aber dennoch zugeben, dass die Brandenburger SPD besonders bei der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter starke Vertrauensverluste zu verzeichnen habe.

Der Ministerpräsident will sich nicht darauf festlegen, ob die große Koalition nach der Landtagswahl 2004 fortgesetzt werde. Dies hänge vom Wählervotum ab. Nach der jüngsten Umfrage ist nicht mehr nur Rot-Rot als Alternative denkbar (die PDS liegt derzeit bei 17 Prozent), da auch die Grünen und die FDP mit sechs beziehungsweise fünf Prozent in den Landtag einziehen würden.

Offensichtlich spiegelt sich im Aufschwung der kleinen Parteien auch der Verdruss der Wähler über die etablierten großen Parteien wieder. Platzeck findet es besorgniserregend, dass fast jeder zweite keiner Partei mehr zutraut, die Probleme des Landes zu lösen. Auch die geplante Länderfusion von Brandenburg und Berlin lehnt die Hälfte der Brandenburger ab. Dennoch will Platzeck an der Länderfusion festhalten. Sie sei für den wirtschaftlichen Aufschwung unabdingbar.

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