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Brandenburg: Erfindungen aus Oranienburg: Schmeckt nach Rotwein ohne Alkohol

Rotweinkenner dürften die Erfindungen aus Oranienburg entweder entrüstet ablehnen oder begeistert probieren. Denn die Firma Protekum hat aus ihren Produkten den Alkohol verbannt, ohne auf die besondere Wirkung des Saftes der roten Trauben zu verzichten.

Rotweinkenner dürften die Erfindungen aus Oranienburg entweder entrüstet ablehnen oder begeistert probieren. Denn die Firma Protekum hat aus ihren Produkten den Alkohol verbannt, ohne auf die besondere Wirkung des Saftes der roten Trauben zu verzichten. Herausgekommen sind Bonbons, Brausetabletten und als Neuheit für die Grüne Woche eine Brotmischung. Die stellt ein Bäcker aus dem nördlich Berlins gelegenen Schwante nach dem Rezept der Oranienburger her. Kostproben gibt es erstmalig in der Brandenburg-Halle 21 a sowie auf der Sonderschau "Nachwachsende Rohstoffe" in Halle 26.

Eine normale Brotscheibe enthält etwa 15 Milligramm der als gesundheitsfördernd gepriesenen Inhaltsstoffe der Trauben. Zwei Scheiben erfüllen schon die von Wissenschaftlern empfohlene Tagesdosis von 30 Milligramm bzw. Millilitern. Wer nur Bonbons lutscht, müsste täglich fünf verzehren. Bei Brausetabletten genügt ein Exemplar für die gewünschte Wirkung. In Deutschland gibt es da offensichtlich beträchtlichen Nachholbedarf. Denn während ein Franzose pro Tag im Schnitt 100 Milliliter Rotwein trinkt, sind es hierzulande gerade zehn bis zwölf. Dabei liegen die Werte im Norden niedriger als im Süden. Experten erklären mit diesen Unterschieden die viel geringere Häufung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Frankreich, wobei sicher auch der verstärkte Verzehr von Fisch und die Lebensweise in Südeuropa eine Rolle spielen.

"Wir bieten unsere Produkte jedenfalls als Gesundheitsmittel in rund 50 Apotheken in Berlin und Brandenburg an", sagt Protekum-Geschäftsführer Lothar Ebner. In den Bonbons, Brausetabletten und im Brot finde sich ein Extrakt aus der Schale und den Kernen der Trauben. Hier sei der Anteil der Bioflavonoiden, also der wirkungsvollen Inhaltsstoffe, größer als im eigentlichen Traubensaft. Auch Vitamin E komme hier stärker vor. Die Firma besitze das Know-how zur Gewinnung des Extraktes.

Als großen Vorteil preist Ebner den Verzicht auf Alkohol an. Ärzte rieten deshalb kaum mit gutem Gewissen zum regelmäßigen Genuss von Wein, obwohl schon Wilhelm Busch feststellte: "Rotwein ist für alte Knaben eine von den besten Gaben." Die Oranienburger Produkte knüpfen daran bewusst an. "Wir verbreiten genauso ein Wohlgefühl wie beim Trinken eines gutes Glases", versichert der Geschäftsführer.

Die Entscheidung für die Rotwein-Bonbons sei als Alternative zu den Brausetabletten getroffen worden. Heute wolle sich kein Mitarbeiter eine Pillenpackung auf den Tisch stellen und sich etwa als schwach zeigen, erklärt der Professor.

Das Traubenbrot schmeckt etwas herzhafter als normales Mischbrot. 750 Gramm kosten 4,50 Mark. Wer den Kontakt zum Bäcker Plentz nicht auf der Grünen Woche suchen kann, fragt beim nächsten Besuch auf dem Oberhavel-Bauernmarkt in Schmachtenhagen oder beim unweit der Autobahnausfahrt Schwante befindlichen Bäcker nach. Informationen zu den besonderen Bonbons und Brausetabletten gibt es bei der Firma Protekum, Tel. 03301/698 100.

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