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Brandenburg: Junges Unfallopfer war betrunken

17-Jährige sprang mit ausgebreiteten Armen auf die Autobahn

Wildau. Die 17-jährige Irina H., die am Sonnabend vor einer Woche auf die Autobahn gelaufen und dort überfahren wurde, war nach Informationen des Tagesspiegels stark betrunken. Eine Blutprobe ergab 2,2 Promille; Drogen hatte die aus Berlin-Marzahn stammende Schülerin nicht genommen. Der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Ralf Roggenbuck, bestätigte diese Informationen. Wie berichtet, war das Mädchen mit Freunden in der Großdisco „The New World“ tanzen. Nachts um drei Uhr war Irina dann auf der 100 Meter entfernten Autobahn A 10 (Berliner Ring) mit ausgebreiteten Armen vor einen Kleinlaster gelaufen. Dessen aus Moldawien stammender Fahrer erfasste das Mädchen. Wie der Tagesspiegel weiter erfuhr, wird auch gegen ihn ermittelt. Ein so genanntes Vermeidbarkeitsgutachten soll klären, ob der Unfall bei aufmerksamer Fahrweise verhindert werden konnte. Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, dass den Fahrer keine Schuld treffe. Ein Alkoholtest bei ihm hatte null Promille ergeben. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen hatte die 17-Jährige kurz nach ein Uhr die Disco verlassen. Ihre beiden Freunde, die 17-jährige Sandra und der 20-jährigen Nico hatten sie danach nicht mehr gesehen. Polizei und Staatsanwaltschaft dementierten am Freitag nachdrücklich Berichte der Boulevardpresse, dass das Mädchen „zu Tode gehetzt wurde“, oder von einem Sexualtäter bedrängt wurde. Hinweise auf einen Selbstmord gibt es nicht.

„Sie war einfach nur betrunken“, sagte ein Ermittler. Mehrere Zeugen hatten sie zwischen ein und drei Uhr vor der Disco gesehen. So war sie in dieser Zeit von den Türstehern wegen ihres jugendlichen Alters am Eingang abgewiesen worden, später fiel sie an einer Tankstelle auf. Als ihre beiden Freunde Sandra und Nico gegen drei Uhr die Discothek in dem Einkaufscenter verließen, sahen sie auf der nahe gelegenen A 10 viele Blaulichter flackern. Da war Irina schon tot.

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