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Brandenburg: Kampf in CDU: Junghanns baut aufs Team Kandidat für Vorsitz will Parteiführung verbreitern

Potsdam - Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) setzt im Fall seiner Wahl zum Landesparteichef auf ein Führungsteam, um die Spaltung des Landesverbandes zu überwinden. Die Basis erwarte, „dass die Grabenkämpfe aufhören“, sagte Junghanns am Donnerstag in Potsdam.

Potsdam - Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) setzt im Fall seiner Wahl zum Landesparteichef auf ein Führungsteam, um die Spaltung des Landesverbandes zu überwinden. Die Basis erwarte, „dass die Grabenkämpfe aufhören“, sagte Junghanns am Donnerstag in Potsdam. Er werde nach den Auseinandersetzungen der letzten Wochen ständig gefragt: „Wie wollt ihr euch wieder vertragen?“ Junghanns lieferte seine Antwort – und sprach sich für einen „Umbau“ der CDU-Führung aus, um alle Strömungen einzubinden – auch den Flügel um seinen Kontrahenten Ex-Generalsekretär Sven Petke.

Konkret warb Junghanns mit Blick auf die für die CDU wichtige Kommunalwahl 2008 dafür, dass die Oberbürgermeisterin der Stadt Brandenburg/Havel Dietlind Tiemann und der Prignitzer Landrat Helmut Lange Vize-Parteivorsitzende werden. Beide seien zu dieser Kandidatur bereit, sagte Junghanns. Die Tiemann-Personalie hat gewisse Signalwirkung: Die Kommunalpolitikerin hatte sich im Machtkampf um die Schönbohm- Nachfolge zurückgehalten, wurde aber eher dem Petke-Lager zugerechnet.

Eine Woche nach Petke präsentierte Junghanns auch seine Kandidaten für die engeren Führungspositionen: Danach soll Dierk Homeyer, viele Jahre lang Schatzmeister des Landesverbandes und parlamentarischer Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Generalsekretär werden. Für das Amt des Landesschatzmeisters nominierte Junghanns Christian von Drigalski, Manager bei der Deutschen Bank in Berlin und langjähriger Schatzmeister der CDU-Mittelstandsvereinigung im Land. Petke will bei seiner Wahl Ex-Justizministerin Barbara Richstein für den Generalsekretärsposten vorschlagen. Zwar setzte Junghanns bei dieser Personalie ebenso wie Petke auf einen Politiker aus dem eigenen Lager. Er begründete dies damit, dass er sich bei Generalsekretär und Schatzmeister, für die laut Statut der Vorsitzende das Vorschlagsrecht hat, vom „Prinzip Vertrauen“ habe leiten lassen. Aber im geschäftsführenden Landesvorstand, so seine Botschaft, solle auch das Petke-Lager angemessen vertreten sein. Überhaupt müsse es Ziel sein, in der Ära nach Schönbohm – dieser tritt auf dem Wahlparteitag in Frankfurt (Oder) Ende Januar nach achtjähriger Amtszeit nicht mehr an – die CDU in „ihrer Spitze breiter aufzustellen“ und „Differenzen zwischen Basis und Spitze“ zu überwinden.

Dem engeren CDU-Vorstand gehören neben dem Vorsitzenden vier vom Parteitag gewählte Stellvertreter an. Außerdem nehmen an den Sitzungen automatisch der Vorsitzende der Landtagsfraktion und der Chef der CDU-Landesgruppe im Bundestag teil.

Um personelle Spielräume zu gewinnen, sprach sich Junghanns dafür aus, dass Mitglieder qua Amt, wie Fraktionschef Thomas Lunacek, nicht auch als Stellvertreter kandidieren sollten. Dies sei mit Lunacek, der wie die anderen CDU-Minister zu seinen Unterstützern gehört, abgestimmt. So könne in der Spitze „Raum für neue Gesichter“ geschaffen werden. Junghanns ist zuversichtlich, dass er gewählt wird. Er gehe davon aus, dass auch Sven Petke, „der Talente, Kraft und Unterstützer habe“, seinen Platz in der Brandenburger CDU finden wird. „Er kann sich sicher sein, dass ich ihn dabei unterstütze.“

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