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Kunzendorf

© dpa

Potsdam: Weißwein für Entschärfer der Bombe

Eine in unmittelbarer Nähe des Potsdamer Hauptbahnhofes gefundene Fliegerbombe ist am Dienstag ohne Probleme entschärft worden. Ein Job für Manuel Kunzendorf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst.

Potsdam - Eine US-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg konnte am Dienstag unweit des Hauptbahnhofes erfolgreich entschärft werden. Zu ihrem Schutz waren 5000 Potsdamer ab 8 Uhr aus ihren Wohnungen evakuiert worden. Der Hauptbahnhof wurde zu diesem Zeitpunkt geschlossen, zehntausende Reisende waren betroffen. Um 11.06 Uhr erhielt Manuel Kunzendorf vom Kampfmittelbeseitigungsdienst die Freigabe zur Entschärfung der 250-Kilogramm-Bombe. 40 Minuten benötigte der Fachmann für das Herausschrauben des Aufschlagzünders. Kunzendorf ist in Potsdam kein Unbekannter, denn 117 Bomben mussten in der Landeshauptstadt seit 1990 entschärft werden. Die Mehrzahl von ihnen wurde bei dem verheerenden Bombenangriff auf Potsdam am 14. April 1945 abgeworfen. Für Kunzendorf war es bereits die 560. Bombe, die er in seinem Berufsleben unschädlich machte. Der Sprengkörper war bei Bauarbeiten auf dem ehemaligen Gelände des Reichsbahnausbesserungswerkes in einer Tiefe von 1,20 Metern gefunden worden. Der Investor Theodor Semmelhaack baut dort ein neues Wohngebiet mit mehreren hundert Wohnungen. Die Entschärfung selbst verlief Kunzendorf zufolge „reibungslos“, um 12 Uhr rollte der Verkehr wieder. Die entschärfte Bombe wurde in ein Zwischenlager nach Priort gefahren. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) bedankte sich bei Kunzendorf mit einer Flasche weißer Burgunder, trocken, und bei den 420 Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die bei der Evakuierung halfen, mit einem freien Nachmittag. 

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