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Prozess: Haftbefehl gegen Linken aufgehoben

Im Prozess gegen den Linken Matthias Z., der sich in Lichtenberg an einem Überfall auf ein Neonazi-Paar beteiligt haben soll, ist die Anklage weitgehend zusammengebrochen.

Die bei dem Angriff Ende November 2006 verletzten Sebastian Z. und Stefanie P. waren sich gestern als Hauptbelastungszeugen vor dem Amtsgericht Tiergarten nicht mehr sicher, dass Matthias Z. einer der Täter gewesen sei. "Ich kann nicht genau sagen, ob er es war, jedenfalls sieht er genauso aus“, sagte Sebastian Z. bei der Befragung durch Richter Ralph Obermeier.

Auch für seine Freundin Stefanie P. war es "schwer zu sagen“, ob der Angeklagte als einer der Täter infrage komme. Nach der Befragung der beiden beantragten die Verteidiger von Matthias Z. die Aufhebung des bislang nur ausgesetzten Haftbefehls. Oberstaatsanwalt Dirk Klöpperpieper schloss sich an – und sagte, in dem Anklagevorwurf der gefährlichen Körperverletzung gebe es keinen dringenden Tatverdacht mehr. Daraufhin hob der Richter den Haftbefehl auf. Die Verteidiger von Z. empörten sich dennoch: Es sei ein Skandal, dass ihr Mandant 101 Tage in U-Haft gesessen hat.

Matthias Z. muss nun nur noch mit einer Verurteilung wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz rechnen. Er hatte zu Prozessbeginn den Besitz einer Stahlrute zugegeben, die in seinem Briefkasten gefunden worden war. Am 13. Dezember soll das Urteil verkündet werden. (fan)

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