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Serie Naturerlebnis Brandenburg: Spektakel im Teich: Intakte Welt südöstlich Berlins

Heinz Sielmann begegnete hier in den 90er Jahren seinem Lieblingstier - dem Fischotter. Auch heute noch sind die flinken "Wassermarder" an der Groß Schauener Seenkette zu bewundern.

Die Stammgäste der Fischerei Köllnitz bei Storkow stecken sich vorsorglich immer eine Tüte alter Brötchen oder Brote ein. Denn sie freuen sich beim Ausflug an die Groß Schauener Seenkette nicht nur auf ein frisches und köstliches Fischgericht, sondern auch auf ein ungewöhnliches Spektakel vor oder nach dem Restaurantbesuch. Dafür begeben sie sich auf eine Plattform inmitten eines angrenzenden Teiches.

Schon bevor die Besucher dann zu ihren Brötchen greifen, herrscht Hochbetrieb vor der Aussichtsterrasse. Wie bei einer großen Raubtierfütterung schwimmen die Fische aufgeregt hin und her. Sobald die ersten Teigbrocken ins Wasser fliegen, liefern sich Karpfen, Zander und Hechte einen lebhaften Kampf an der Oberfläche.

Einige Fische vollführen zur Freude der Zuschauer sogar kleine Sprünge. Nebenan schwimmen weitere stattliche Exemplare in Kästen, während ein Fischer einige Zander für den Räucherofen vorbereitet. Er lässt sich gern über die Schulter schauen und über den Reichtum der aus fünf Seen bestehenden Gewässerkette südöstlich Berlins ausfragen. Die ist sogar noch etwas größer als der Müggelsee, aber nur höchstens sechs Meter tief. Nicht nur viele Fische fühlen sich hier wohl, sondern mit Fischadlern und Fischotter auch zwei doch recht außergewöhnliche Tierarten.

„Nie hätte ich gedacht, dass es mitten in Europa noch eine so intakte Welt für mein Lieblingstier gibt“, hatte der Tierfilmer Heinz Sielmann bei seinem ersten Besuch an der Seenkette in den neunziger Jahren gesagt. „Der Fischotter lebt wirklich nur in einer gesunden Umgebung.“

Nicht zuletzt deshalb erwarb die von Sielmann gegründete Stiftung das rund tausend Hektar große Areal, um es für den Naturschutz zu sichern. Vor allem dank dieses Reservats hat sich der Fischotterbestand in Brandenburg wesentlich erweitert.

Dennoch bekommen Wanderer den flinken „Wassermarder“ nur mit viel Glück zu Gesicht. Der Fischadler dagegen ist in allen Details aus nächster Nähe zu beobachten. Eine auf einem Hochspannungsmast montierte Kamera verfolgt das Geschehen in einem Adlerhorst und überträgt die Bilder vom „Fischadler-TV“ in den Fischereihof.

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