zum Hauptinhalt

Brandenburg: Tote Russin: Kein Hinweis auf Mord

Die Obduktion der Leiche der russischen Regimekritikerin Anna Mikhalchuk hat keine Hinweise auf Fremdverschulden ergeben, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Die 52-Jährige war Karfreitag verschwunden. Da ihr Mann, der Philosophie-Professor Michail Ryklin, angab, seine Frau leide wegen der Verfolgung in Russland unter Depressionen, ging die Polizei von Selbstmord aus. Mikhalchuk hatte 2003 in Russland in einem politischen Prozess vor Gericht gestanden, 2007 war das Paar nach Berlin gekommen.

Die Leiche war am 10. April an der Mühlendammschleuse im Wasser entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft wies gestern Vorwürfe zurück, dass durch den Verzicht auf eine Sofortobduktion Spuren vernichtet worden seien und so möglicherweise nie geklärt werden könne, ob es vielleicht doch ein politischer Mord war. „Blödsinn“, hieß es bei Polizei und Staatsanwaltschaft. Lediglich der schriftliche Obduktionsbericht sei noch nicht fertig. Hätten die Gerichtsmediziner ein Indiz auf ein Verbrechen gefunden, wäre sofort die Mordkommission eingeschaltet worden. Die Leiche sei bis zur Obduktion wenige Tage später sofort eisgekühlt worden, „so geht kein Ergebnis verloren“, versicherte der Justizsprecher. Die an der Leiche entdeckten Verletzungen seien durch die Bergung entstanden, hieß es. Und dass in der Kleidung der toten Künstlerin Gewichte, dem Vernehmen nach Steine, gefunden wurden, stütze eher die Theorie einer Selbsttötung. Das komme bei Selbstmorden im Wasser häufig vor.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false