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Treuenbrietzen: Kampfflugzeug in Baugrube entdeckt

Das gibt es auch nicht alle Tage: Bei Baggerarbeiten stoßen Bauarbeiter im brandenburgischen Treuenbrietzen auf das Wrack eines 67 Jahre alten Kampfflugzeugs.

Am Rande der Kleinstadt Treuenbrietzen südlich Berlins sind Bauleute wahrscheinlich auf das Wrack eines im Zweiten Weltkrieg abgestürzten Kampfflugzeuges gestoßen. Die Maschine liegt nach Angaben von Bürgermeister Michael Knape in einer mit Wasser gefüllten Baugrube, die für das Aufstellen von Strommasten angelegt worden war. Zuerst seien bei den Baggerarbeiten einzelne Metallstücke zum Vorschein gekommen, die sich beim näheren Betrachten als Teile eines Kampfflugzeuges herausstellten. Die Bagger wurden sofort abgestellt, um jegliche Gefahren durch an Bord befindliche Munition auszuschließen. 

Tatsächlich fanden die alarmierten Fachleute des Munitionsbergungsdienstes ein Bordgeschütz und Munition. Das Ordnungsamt sperrte die Fundstelle weiträumig ab. Am Mittwoch soll die Bergung des Wracks vorbereitet werden, die sich nach Angaben der Stadtverwaltung wohl bis zum Freitag hinziehen dürfte.

Die Kriegs- und Nachkriegsgeschichte von Treuenbrietzen ist außergewöhnlich akribisch erforscht worden. Schon vor einigen Jahren hatte der Chef des Heimatmuseums, Wolfgang Ucksche, in einem Gespräch von "verschollenen Kampfflugzeugen" in der Umgebung der Stadt berichtet. Augenzeugen hätten von einem Absturz einer Maschine im Jahre 1944 berichtet. Dabei könnte es sich um ein britisches Modell Spitfire handeln. In einer Broschüre des Heimatvereins findet sich sogar ein Foto von der abgestürzten Maschine. Allerdings geriet die genaue Stelle im Laufe der Jahre in Vergessenheit, zumal der Krater nach dem Absturz rasch zugeschüttet worden war. Möglicherweise befand sich unter den Erdmassen dann das Flugzeugwrack, das dann im aufsteigenden Grundwasser versank.

Noch völlig unklar ist, ob auch die sterblichen Überreste des Piloten gefunden werden. Vorsorglich hat die Stadtverwaltung schon Kontakt zum Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge aufgenommen. Die Kosten der Bergung sollen aus Mitteln der Stadt beglichen werden.

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