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Verkehr: Dreieck Nuthetal wegen Brückenbaus gesperrt

Am frühen Sonntagmorgen wird das Dreieck Nuthetal für einen Brückenbau gesperrt. Tonnenschwere Lasten müssen millimetegenau bewegt werden.

Auf der größten Brandenburger Autobahnbaustelle am Dreieck Nuthetal südlich von Potsdam müssen am frühen Sonntagmorgen tonnenschwere Lasten millimetergenau bewegt werden. An den Haken riesiger Kräne kommt ein 115 Tonnen schweres Brückenteil, über das nach Abschluss der Bauarbeiten der Verkehr aus Berlin und Potsdam zum Schönefelder Kreuz rollen wird. Dafür werden die Fahrbahnen in beide Richtungen von 4 bis 4.30 Uhr und von 6 bis 6.30 Uhr gesperrt. „Wir haben uns extra für die verkehrschwachen Nachtstunden entschieden“, sagte Cornelia Mitschka vom Landesbetrieb Straßenwesen. „Um 4 und um 6 Uhr sind sonntags die wenigsten Fahrzeuge unterwegs, für die meisten Lastwagen besteht dann ohnehin Fahrverbot.“ Bereits beim Einbau des ersten Brückenteils im Juli seien mit diesen Sperrzeiten gute Erfahrungen gemacht worden. Staus lösten sich nach Freigabe der Fahrbahnen rasch wieder auf. Die neue Brücke über den südlichen Berliner Autobahnring A 10 ersetzt eine Behelfskonstruktion, die nur höchstens Tempo 50 erlaubt.

Allerdings müssen Autofahrer noch bis 2010 an diesem Verkehrsknoten mit Behinderungen rechnen. So lange dauert der Umbau des Autobahndreiecks Nuthetal, der rund 34 Millionen Euro kostet. In drei Jahren dann soll der Verkehr auf diesem am stärksten befahrenen Brandenburger Autobahnabschnitt ähnlich störungsfrei rollen wie am Schönefelder Kreuz, am Dreieck Werder, am Kreuz Oranienburg oder am Dreieck Spreeau, wo die sogenannten „Überfliegerbrücken“ selbst in Kurven noch Tempo 100 erlauben.

Die Zeit drängt. Denn auf den schmalen Fahrbahnen innerhalb der bestehenden Baustellen häufen sich die Blechschäden, wie die Polizei mitteilte. Viele Autofahrer unterschätzten das Risiko der eingeschränkten Fahrbahnbreite und stießen beim Überholen seitlich mit Autos auf der anderen Spur zusammen. Wie sich der Verkehr dagegen auf einer neu gebauten Strecke entspannt, zeigt die Fahrbahn vom Kreuz Zehlendorf auf die A 10 nach Leipzig und Magdeburg. „Früher gab es hier immer Probleme mit dem Reißverschlussprinzip“, sagte Hans-Reinhard Reuter, Chef des brandenburgischen Landesbetriebes Straßenwesen. „Die Strecke zum Einfädeln war viel zu kurz. Heute können sich die Verkehrsteilnehmer lange Zeit aufeinander einstellen und gefahrlos die Spur wechseln.“

So ein Zustand soll sich auch durch die Montage der neuen Brückenteile auf dem anderen Teil des Dreiecks einstellen. Möglich wird dies durch einen viel größeren Radius, der im Gegensatz zu heute kein ständiges Lenken und Bremsen erfordert. Alte Planer und Bauarbeiter kennen die jetzige enge Straßenführung noch als „Bärbel-Wachholz-Kurve“. Die in der DDR populäre Sängerin hatte hier einen spektakulären Unfall gebaut. Damals hieß der Verkehrsknoten noch „Abzweig Drewitz“.

Heute passieren das Dreieck Nuthetal täglich etwa 90 000 Fahrzeuge, für das Jahr 2015 sagen die Prognosen bereits 120 000 Autos in allen Richtungen voraus. Claus-Dieter Steyer

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