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Berliner Zoo: Frau sprang zu Eisbären ins Gehege

Aufregung im Berliner Zoo: Eine offenbar geistig verwirrte Frau ist am Freitag in das Eisbärengehege gesprungen. Einer der Bären verletzte die Frau - sie musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden.

Am Freitag ist erneut ein Zoo-Gast zu den Eisbären in den Wassergraben gesprungen. Kurz vor der Fütterungszeit gegen 10.30 Uhr kletterte eine 32-jährige Frau über den Gehegezaun und sprang in den Wassergraben. Augenzeugen zufolge sei es schnellen Ablenkungsmanövern der Tierpfleger zu verdanken, dass die Frau gerettet werden konnte. So klopften die Pfleger mit Stangen an die Wände des Geheges und warfen Spielzeug ins Wasser, um die Bären abzulenken.

Doch eines der hungrigen Tiere schwamm sofort zu der Frau und biss mehrmals zu, dabei riss er ihr eine tiefe Wunde am Oberarm. Ein anderer schnappte ihr Bein. Kein Schmerzensschrei sei über ihre Lippen gekommen, berichteten geschockte Besucher, die das Drama beobachtet hatten. Einige filmten das Geschehen mit dem Handy und brüllten um Hilfe. Tierpfleger warfen der Frau Seile und einen Rettungsring zu. Sie fasste das Seil, fiel aber mehrmals zurück, während die Tiere weiter nach ihr schnappten. Erst nach mehreren Versuchen bekam die Frau ein Seil so zu fassen, dass die Helfer sie über die Brüstung ziehen konnten.

Welches Tier der Hauptangreifer gewesen sei, wollte Bärenkurator Heiner Klös nicht sagen – „damit sich nicht Geschichten um diesen Angreifer ranken“. Die 32-jährige Berlinerin erlitt schwere Verletzungen an Armen, Beinen und der Hüfte. Ob sie sich auf diese Weise das Leben nehmen wollte – wie es ein lebensmüder Köpenicker an gleicher Stelle im Jahr 2000 tun wollte – blieb gestern unklar. Die Frau wurde noch im Zoo von einem Notarzt behandelt und anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Lebensgefahr besteht nicht. Zoo-Besucher gaben an, die Frau sei geistig verwirrt und häufiger Gast. Sie wollte offenbar zu den vier Bären Nancy und Katjuscha sowie zu Lars und Tosca, den Elterntieren von Eisbär Knut. Die Polizei ermittelt gegen sie wegen Hausfriedensbruchs. Erst im Dezember 2008 war ein geistig verwirrter 37-jähriger Cottbusser zu Knut ins Gehege nebenan gesprungen und hatte sich zu dem handaufgezogenen Tier auf den Bärenfelsen gesetzt, er überlebte unverletzt.

Bärenkurator Klös sagte, es seien keine baulichen Veränderungen am Zaun geplant, um ihn sicherer zu machen. Man sei schockiert über den Vorfall, wolle aber aus dem Bärenkäfig keine Festung machen. kög

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