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Der Berliner Mann trägt Anzug, hier von K. Kerner.

© Marius Uhlig

MODE IM AUSLAND: Berliner Mode kommt nach Paris

Neun Designer zeigen im "Berlin Showroom" ihre neuen Kollektionen

Wenn am nächsten Dienstag in Berlin die ersten Designer ihre Entwürfe über den Laufsteg schicken, wird es unverkennbar sein: Gerade stehen in der Mode die Männer im Fokus. Die Saison wird international mit den Männermodenschauen eingeleitet. In der vergangenen Woche war Paris an der Reihe, und es war ein wenig Berliner Atmosphäre in der Stadt zu spüren. In einem kleinen Erdgeschossatelier im 10. Arrondissement fand zum zweiten Mal die Männerausgabe des „Berlin Showroom“ statt – eine Ausstellungsplattform, die vom Berliner Senat initiiert wurde und es jungen Designern ermöglicht, ihre Mode drei Tage lang in Paris vorzustellen.

Neun Labels haben in diesem Jahr teilgenommen. Die Bedingungen: Die Firma muss in Berlin ansässig sein und die Mode ein klares Alleinstellungsmerkmal haben. So wie zum Beispiel die neu zusammengesetzten Altkleider von Schmidttakahashi, die weiten, grafisch bedruckten Shirts von Sadak, die handgemachten Jeans von Versuchskind oder die geradlinigen Hemden und Hosen von Sissi Goetze.

Am ersten Morgen ist es noch ruhig im Showroom. Nur ein paar Einkäufer stehen an den Kleiderstangen und lassen sich die Kollektionen erklären. Aber Sissi Goetze ist jetzt schon sicher, dass es noch voller werden wird. Die Designerin hat ihre Kollektion bereits in der letzten Saison hier gezeigt und gute Erfahrungen gemacht. „Eigentlich kann man es sich nicht leisten, nicht in Paris zu zeigen. Als junges Label ist man auf Einkäufer angewiesen, die sich trauen, auch unbekannte Namen zu verkaufen. Am mutigsten sind die Asiaten, und die kommen immer noch am ehesten nach Paris.“

Auch die Lage des Showrooms in der Rue Yves Toudic 25 ist für die Designer von Vorteil: Direkt nebenan, im Hinterhof, findet die Man/Woman-Messe statt, die schon etwas bekannter ist und dadurch mehr Einkäufer anzieht.

Auf der Fashion Week in Berlin zeigt Sissi Goetze ihre Kollektion nächste Woche trotzdem. Zum einen, weil sie der Stadt treu bleiben möchte. Zum anderen, weil sie inzwischen auch dort viele Kunden gewonnen hat. Sogar ihren größten; Isetan, ein riesiger Departmentstore in Tokyo. Ihre Bilanz nach drei Tagen: „Es waren mehr Einkäufer als beim ersten Mal da. Für mich hat sich Paris auf jeden Fall gelohnt.“

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