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Wieder alles im Griff: Die deutschen Abwehrspieler Jerome Boateng und Per Mertesacker.

© AFP

Kommentar: Deutschland steigert sich mit Anlauf

Deutschland siegt mit 3:0 gegen Österreich. Es war dann doch mehr, als es das Ergebnis hergibt, meint Michael Rosentritt. Denn die Umstände waren eben nicht gerade einfach.

Sauber, geht doch! Endlich mal wieder ein Spiel zu null gewonnen. Der Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft über Österreich war dann doch mehr, als es das Ergebnis hergibt. Denn die Umstände waren eben nicht gerade einfach. Eine Woche lang mussten Spieler und Trainer eine nervige, aber auch selbst verschuldete Defensivdebatte über sich ergehen lassen. Ihre Reaktion hat gezeigt, wie gut es war.

Man muss ja nicht gleich alles infrage stellen, aber doch darf und musste alles hinterfragt werden. Von der Spielauffassung bis zur Spielweise. Wie will die Mannschaft jene Balance zwischen Offensive und Defensive finden, die für einen erfolgreichen Fußball so wichtig ist? Mannschaft und Trainer haben die Woche genau dafür genutzt. Es wurden Fehler der vergangenen Spiele analysiert und es wurde viel miteinander gesprochen. Eins zu eins, gesondert in Mannschaftsteilen und in der großen Gruppe. Das schärfte die Sinne.

Auch Joachim Löw hat seinen Spielern wohl verständlicher klarmachen können, was er von ihnen sehen will. Auch hier scheint in der Vergangenheit zumindest ein Teil dessen auf der Strecke geblieben sein. Offensichtlich ist, dass die Mannschaft, in der so viele fantastische Fußballer stecken, eine sehr klare Ansage und eine straffe Führung braucht. Ob man dafür aber auf Dauer immer einen solchen zeitlichen Anlauf benötigt wie jetzt, darf bei aller Leistungssteigerung wenigstens mal diskutiert werden.

Jetzt geht es auf die Schafsinseln des Zwergenstaates Färöer. Gut zu wissen, dass die deutsche Mannschaft sozusagen in der Übung ist. Nicht auszudenken, wenn es nicht so wäre.

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