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Die beiden in Indonesien zum Tode verurteilten Australier Andrew Chan und Myuran Sukumaran.

© AFP

Andrew Chan und Myuran Sukumaran: Indonesien: Neuer Aufschub der Hinrichtung

In Indonesien ist die Hinrichtung der Australier Andrew Chan und Myuran Sukumaran erneut verschoben worden. Australien hatte vorgeschlagen, die Kosten für eine lebenslange Haftstrafe der beiden Drogenschmuggler zu übernehmen.

Die Hinrichtung von zwei in Indonesien zum Tode verurteilten Australiern ist erneut aufgeschoben worden. Ein Gericht verschob am Donnerstag eine Anhörung auf den 19. März, weil der Anwalt des Präsidenten keine Vollmacht präsentierte. Andrew Chan (31) und Myuran Sukumaran (33) sind wegen Drogenschmuggels 2006 zum Tode verurteilt worden. Sie klagen, dass Präsident Joko Widodo ihr Gnadengesuch nicht gründlich genug geprüft habe. Für die beiden sowie andere zum Tode verurteilte Ausländer setzen sich Regierungschefs, Minister, prominente Unternehmer und Musiker ein. Die Hinrichtung durch Erschießungskommandos war ursprünglich Ende Februar geplant.

Die australische Regierung hat unterdessen einen weiteren Versuch unternommen, die Hinrichtung zu verhindern. Außenministerin Julie Bishop bot ihrer indonesischen Kollegin Retno Marsudi an, die Kosten für eine lebenslange Haftstrafe von Andrew Chan und Myuran Sukumaran zu übernehmen. Australien sei bereit, für die Haft zu bezahlen, "falls ein Gefangenenaustausch nicht möglich sein sollte", heißt es in dem Schreiben, das das Außenministerium in Canberra am Donnerstag veröffentlichte.

Ebenfalls am Montag hatten Chan und Sukumaran Besuch von ihren Familien bekommen. Die Angehörigen wurden von der Hafenstadt Cilacap auf die Gefängnisinsel Nusakambangan gebracht. Sie wurden von Konsulatsbeamten begleitet und sollten mehrere Stunden auf der Insel verbringen.
Chans Bruder Michael sagte vor dem Besuch, er sei "ziemlich aufgeregt". Sukumarans Bruder Chinthu sagte, er habe mit seiner Mutter und seiner Schwester "die Tage gezählt". "Uns wurde gesagt, dass es ihm gut geht. Darum wollen wir ihn jetzt selber sehen, nur um sicher zu gehen, und ihm sagen, dass wir ihn lieben." (AFP)

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