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Augenzeugen im Internet: "Sie hätten die Kurse abbrechen sollen"

In Online-Foren und Internet-Tagebüchern drücken Augenzeugen des Amoklaufs an der Universität in Blacksburg und andere US-Bürger ihre Trauer aus. Viele zeigen auch ihre Wut über das Vorgehen der Hochschulleitung und der Polizei.

Hamburg - "Ich habe gesehen, wie Kugeln Körper trafen. Es war überall Blut", sagte die Augenzeugin Erin Sheehan der Online-Hochschulzeitung "CollegiateTimes.com". Bei dem Massaker an der Hochschule in Virginia starben am Montag 33 Menschen. "Sie hätten die Kurse früher abbrechen sollen. Dann hätten vielleicht einige Morde verhindert werden können", sagte der Student Sam Leake. Der 23-jährige Cho Seung-Hui hatte am Montagmorgen zunächst zwei Menschen in einem Wohnheim erschossen und rund zweieinhalb Stunden später in einem anderen Uni-Gebäude weitere 30 Menschen getötet, bevor er sich selbst umbrachte.

"Das ist eine historische nationale Tragödie. Die Morde sind eine Warnung an alle Amerikaner, dass wir so etwas nie als zufällig und unvermeidlich akzeptieren dürfen", schreibt Blogger Paul Ronco aus Fredericksburg, dessen Bruder an der Virginia Tech studiert. "Die Verantwortlichen an der Universität, die veranlasst haben, dass die Kurse begonnen haben, obwohl ein Mörder auf freiem Fuß auf dem Campus unterwegs war, müssen darüber Rechenschaft ablegen."

Ein Blogger schreibt über seine Wut auf den Täter. "Am Ende hat sich dieser Feigling, nachdem er so viele Unschuldige abgeschlachtet hat (...), selbst umgebracht."

"Ich habe eine E-Mail über die Lage bekommen, aber es stand nichts davon drin, dass wir nicht zur Vorlesung gehen sollen", sagte Virginia-Tech-Studentin Cheryl Cordingley. "Das war kein gutes Gefühl." Sie ist aber überzeugt, dass nach dem schrecklichen Ereignis die Menschen zusammenrücken. "Das hat definitiv das Potenzial, unsere Gemeinschaft zusammenzubringen." (tso/dpa)

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