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Betrugsverfahren: "Traurig, verraten, ich weiß nicht"

Die Söhne des fünf Jahre lang tot geglaubten britischen Kanufahrers fühlen sich von ihrer Mutter betrogen. "Ich konnte nicht glauben, dass sie die ganze Zeit wusste, dass er am Leben war, und ich Gott weiß wie lange belogen wurde", sagte Mark Darwin.

Mark Darwin sagte am Dienstag im Betrugsverfahren gegen seine Mutter Anne in der nordostenglischen Stadt Teesside aus. Seine Mutter habe geweint, als sie ihm vom angeblichen Verschwinden seines Vaters berichtete. "Sie warf ihre Arme um mich und sagte: Ich glaube, er ist nicht mehr da, ich habe ihn verloren", erzählte der 32-Jährige.

Er habe erst realisiert, was wirklich passiert sei, als er ein Foto seiner Eltern gesehen habe, dass vier Jahre nach dem angeblichen Kanuunfall in Panama aufgenommen wurde, berichtete der ältere Sohn. Er sei damals sehr wütend auf seine Mutter gewesen. Auf die Frage, wie er sich gefühlt habe, antwortete sein 29 Jahre alter Bruder Anthony: "Traurig, verraten, ich weiß nicht."

Der Betrug der Darwins war aufgeflogen, als der im Jahr 2002 angeblich bei einem Kanuausflug ertrunkene Ehemann John auf einer Londoner Polizeiwache auftauchte. Anne Darwin soll sich durch den Betrug 250.000 Dollar (umgerechnet 327.000 Euro) erschlichen haben. Beim Prozessauftakt am Montag hatte Staatsanwalt Andrew Robertson gesagt, dass sie ihre Rolle mit "hervorragender Souveränität" gespielt habe. Sie habe sich auch nichts dabei gedacht, ihre Söhne anzulügen und diese an den Tod ihres eigenen Vaters glauben lassen. "Sie hat die Fassade aufrecht erhalten, dass sie wahrhaftig um ihren Mann trauert." (kj/AFP)

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