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Papst Franziskus

© dpa

Familienpolitik: Papst Franziskus hält gewollte Kinderlosigkeit für Egoismus

Generalaudienz auf dem Petersplatz: Nach mehreren umstrittenen Aussagen hat sich Papst Franziskus erneut zur Familienpolitik geäußert. Seine Kritik dürfte wieder auf rege Gegenstimmen treffen.

Papst Franziskus hat nach seinem umstrittenen Kaninchen-Vergleich erneut die Bedeutung von Familien und Kindern betont. Die junge Generation müsse mit der Fortpflanzung verantwortungsbewusst umgehen, der bewusste Verzicht auf Kinder sei jedoch eine „egoistische Wahl“, sagte er am Mittwoch während seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz. Eine Gesellschaft, in der es keine Kinder gebe, weil diese „vor allem als Sorge, Last und Risiko“ gesehen würden, sei „trübselig“.

Kinder verjüngten die Gesellschaft und verliehen ihr zusätzliche Energien, so der Papst. Viele Kinder zu haben, sei nicht mit einer unverantwortlichen Entscheidung gleichzustellen. Kinder seien „kein Problem der Reproduktionsbiologie“ und nicht „Besitz ihrer Eltern“, sondern ein Geschenk, sagte Franziskus. Sie müssten um ihrer selbst Willen geliebt werden und nicht deshalb, weil sie besonders schön, gesund oder gut seien. Jedes von ihnen sei einzigartig und unwiederholbar. Es sei unverwechselbar an seine Wurzeln gebunden.

Zugleich rief Franziskus in seiner Ansprache Kinder und Jugendliche dazu auf, den älteren Generationen Respekt entgegenzubringen. Eine Gesellschaft, deren Kinder ihre Eltern nicht ehrten, werde zu einem Sammelbecken „gefühlloser und habgieriger Jugendlicher“. Die liebevolle Verbindung zwischen den Generationen garantiere die Zukunft und mache die Geschichte menschlich.

Immer wieder provokante Aussagen

Bei seiner letzten Generalaudienz hatte Franziskus über die Rolle des Vaters bei der Kindererziehung gesprochen. Wie wichtig Väter seien, und dass sie präsent, liebend und vergebend sein sollten. Dann kam eine Passage, die später eine Welle der Empörung ausgelöst hatte. Er habe einen Vater sagen hören, „ich muss meine Kinder manchmal ein bisschen hauen, aber nie ins Gesicht, um sie nicht zu erniedrigen“, so Franziskus. „Wie schön“, fuhr der Papst fort. „Er kennt den Sinn der Würde, er muss bestrafen, er macht es aber gerecht und geht dann weiter.“

„Der Papst findet würdevolles Kinder-Schlagen okay“, wurde daraus im Netz. (KNA, dpa)

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