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Frankreich: Hochhausbrand: Gericht verurteilt drei junge Frauen

Sie legten Feuer im Briefkasten eines Hochhauses - und töteten dadurch 18 Menschen. Drei junge Frauen wurden dafür am Dienstag in Frankreich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Die Angehörigen kritisieren das ihrer Ansicht nach zu geringe Strafmaß.

Ein französisches Gericht hat drei junge Frauen zu drei bis vier Jahren Haft verurteilt, weil sie einen Hochhausbrand mit 18 Toten verursacht hatten. Die Richter in Créteil östlich von Paris blieben mit ihrer Entscheidung unter den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Zahlreiche Angehörige, die als Nebenkläger in dem Prozess auftraten, brachen nach der Verkündung des Strafmaßes in Tränen aus. Ihnen ging das Urteil nicht weit genug. Einige quittierten die Entscheidung mit ironischem Applaus und riefen "Bravo, es lebe die Justiz". Der Prozess hinter verschlossenen Türen hatte knapp zwei Wochen gedauert.

Die heute 19 bis 21 Jahre alten Angeklagten hatten zugegeben, im September 2005 in einem Briefkasten des Wohnblocks in L'Haÿ-les-Roses Feuer gelegt zu haben. Ihre Anwälte betonten jedoch stets, dass die Mädchen niemanden hätten töten wollen und die möglichen Folgen nicht in Betracht gezogen hätten. Durch den Brand hatte sich im Eingangsbereich des Hochhauses giftiger Rauch gebildetet. Zwölf Bewohner starben im Treppenhaus auf der Flucht ins Freie, sechs weitere erlagen im Krankenhaus einer Rauchvergiftung. Unter den Toten waren drei Kinder; weitere 28 Menschen wurden verletzt. Laut Ermittlungen waren in dem Wohnblock mehrere Brandschutzbestimmungen nicht eingehalten worden. (sba/AFP)

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