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Sportmediziner Dr. Thorsten Dolla.

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Dr. Dollas Diagnose (56): Herzrhythmusstörungen

Die 50-jährige Birgit Fischer wollte noch einmal bei Olympia starten. Doch aufgrund von Herzrhythmusstörungen verpasste sie über Ostern einen wichtigen Qualifikationswettkampf. Dr. Thorsten Dolla erklärt, warum Sport für die Kanutin jetzt erst einmal zur Nebensache wird.

Die achtmalige Olympiasiegerin Birgit Fischer hatte auf das neunte Gold gehofft, doch über Ostern sind ihre Olympiaträume erst einmal vorbei. Herzrhythmusstörungen bremsten die 50-jährige Kanutin vor den ersten nationalen Qualifikationsläufen für die Sommerspiele 2012 in London aus. Was sind Herzrhythmusstörungen?

Das menschliche Herz ist ein Hohlkörper, das aus Muskeln besteht und regelmäßig das Blut durch den Kreislauf pumpt. Ein Herzschlag wird durch einen Impuls des Sinusknotens, der im rechten Vorhof des Herzens liegt, ausgelöst. Bei einem durchschnittlichen Puls von 70 Schlägen in der Minute hat ein Herz in einem Menschenleben mehr als zwei Milliarden Herzschläge zu machen.

Während besonders im Sport die Skelettmuskulatur der Arme und Beine müde wird, stellt das Herz eine eigene Muskelart dar und wird nicht müde. Unter einer Herzrhythmusstörung versteht man eine Störung der normalen Herzschlagfolge.

Über eigenständige Regulationswege wird die Herzfrequenz, abhängig von der körperlichen Belastung, angepasst. Auch ein vermehrter Stress führt zu einer Veränderung der Herzfrequenz. Es gibt Veränderungen im Herzrhythmus, die als normal anzusehen sind. Diese sind gutartig, kommen häufig vor und werden auch als Herzstolpern wahrgenommen.

Für die Diagnose der Herzrhythmusstörungen ist das EKG und auch das Langzeit-EKG notwendig. Die Erkennung der Ursache ist Voraussetzung für die Therapie. Eine schnelle ärztliche Untersuchung ist notwendig.

Im Hochleistungssport wird regelmäßig ein Check up durchgeführt. Dieser beschränkt sich nicht nur auf den Bewegungsapparat, sondern untersucht auch das Herz-Kreislauf-System. Auch dem Breitensportler empfiehlt der Sportmediziner – ganz unabhängig vom Alter – regelmäßige Untersuchungen.

Wünschen wir Frau Fischer, dass die genaue Ursache der Störung schnell gefunden werden kann. Das Herz ist ein Lebenssymbol. Ohne Herz kann kein Mensch leben. Sport wird dann erst einmal zur Nebensache.

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