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Gesundheit: Weniger Geld für Unis

In Deutschland sinken die Ausgaben der Hochschulen erstmals seit 1995

Die Berliner Hochschulen konnten im Jahr 2004 etwas weniger Geld als im Jahr zuvor ausgeben. Das liegt vor allem daran, dass sie weniger Drittmittel, also Forschungsfördergelder, einwerben konnten, wie das Statistische Bundesamt jetzt bekannt gegeben hat. Die staatlichen Zuschüsse stiegen dagegen leicht an. Insgesamt gaben die Berliner Hochschulen 2,1 Milliarden Euro aus, etwa 15 Millionen weniger als 2003. Auch bundesweit sanken die Ausgaben der Hochschulen – erstmals seit 1995. Insgesamt konnten die Hochschulen 30,5 Milliarden Euro ausgeben, 150 Millionen weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Studierenden sank im gleichen Zeitraum um 2,8 Prozent.

Die meisten Ausgaben fallen an den deutschen Hochschulen dem Statistischen Bundesamt zufolge für das Personal an. Ihren Mitarbeitern überwiesen die Hochschulen demnach 18,6 Milliarden Euro. Gespart wurde bei den Investitionen. Nur 2,9 Milliarden Euro standen für neue Gebäude, Bibliotheken oder Labore zur Verfügung, fast 300 Millionen weniger als noch im Jahr zuvor.

Die Einnahmen kommen noch immer zum größeren Teil aus der Staatskasse – obwohl Bund und Länder ingesamt die Zuschüsse kräftig kürzten. Mit 17,1 Milliarden Euro unterstützen Bund und Länder die Hochschulen, das sind 700 Millionen weniger als im Vorjahr. Konstant blieben bundesweit die Drittmitteleinnahmen (3,5 Milliarden Euro). Wichtigste Drittmittelgeber waren die Deutsche Forschungsgemeinschaft (1 Milliarde Euro) und private Unternehmen (937 Millionen Euro). Steigern konnten die Hochschulen ihre Verwaltungseinnahmen auf jetzt knapp zehn Milliarden Euro. Das sind zu mehr als 90 Prozent Honorare, die die Unikliniken von Krankenkassen und Patienten erhielten.

Die Berliner Hochschulen bekamen insgesamt 1,1 Milliarden Euro Staatszuschüsse, 248 Millionen Euro konnten sie an Drittmitteln einwerben. Mit leicht steigenden Staatszuschüssen und sinkenden Drittmitteln entwickelten sich die Einnahmen der Berliner Hochschulen zwar gegen den bundesweiten Trend. Im Vergleich der Länder stehen die Berliner dennoch gerade bei den wichtigen Drittmitteln gut da. Nur in vier Ländern konnten die Hochschulen mehr Forschungsgelder einwerben: Nordrhein-Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen. Alles Länder also, die deutlich mehr Hochschulen als Berlin haben und auch deutlich mehr Staatsgeld dafür ausgeben. In Sachsen dagegen, das mit 1 Milliarde Euro ähnlich hohe Zuschüsse an die Unis überweist, konnten die Hochschulen 25 Prozent weniger Drittmittel einwerben.

Wenn man die einzelnen Fächer vergleicht, spielt die Hochschulmedizin in einer eigenen Liga. Die Unikliniken geben fast die Hälfte des Geldes aus (14,1 Milliarden Euro) – und holten mit den Patientenhonoraren und den Drittmitteln auch das meiste Geld wieder herein. Wie im Jahr zuvor folgen Mathematik und Naturwissenschaften (3,4 Milliarden Euro Ausgaben) auf dem zweiten Platz. Für die Ingenieurwissenschaften gaben die Hochschulen 2,7 Milliarden Euro aus, für die Rechts-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften 1,7 Milliarden.

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