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Gesundheit: Wer Computer nutzt, ist besser in Mathematik

Nur knapp ein Viertel der deutschen Jugendlichen arbeitet in der Schule mehrmals in der Woche mit dem Computer. Damit ist Deutschland eines der Schlusslichter im internationalen Vergleich: In Ungarn gehört die Computernutzung für rund 80 Prozent der 15-Jährigen zum Schulalltag, in Dänemark für etwa 67 Prozent.

Nur knapp ein Viertel der deutschen Jugendlichen arbeitet in der Schule mehrmals in der Woche mit dem Computer. Damit ist Deutschland eines der Schlusslichter im internationalen Vergleich: In Ungarn gehört die Computernutzung für rund 80 Prozent der 15-Jährigen zum Schulalltag, in Dänemark für etwa 67 Prozent. Das ergab jetzt eine Ergänzungsstudie zum Pisa-Bericht, die gestern in Berlin vorgestellt wurde. Die Ergebnisse beruhen auf Aussagen 15-jähriger Schüler in 32 Ländern, die im Jahr 2003 im Rahmen der zweiten Pisa-Studie zu ihrem Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologie befragt wurden.

Allerdings gehört Deutschland zu den Ländern, in denen besonders viele Schüler zu Hause über einen Computer verfügen: 82 Prozent benutzen ihn dort mehrmals in der Woche. Damit liegen die Deutschen fast gleichauf mit Schülern in den USA, in Belgien, Dänemark oder dem Spitzenreiter Kanada. Gleichzeitig ist das Einstiegsalter bei der Computernutzung in Deutschland höher als in anderen Industriestaaten. So haben in Australien, in Kanada und den USA 60 bis 70 Prozent der 15-Jährigen mehr als fünf Jahre Computererfahrung. Deutschland liegt mit etwa 32 Prozent im Mittelfeld – gleichauf mit Belgien, Irland und Uruguay.

Die Bildungsforscher sehen einen Zusammenhang zwischen der Computernutzung und den Leistungen in Mathematik: 15-jährige, die seit weniger als einem Jahr mit den Rechnern gearbeitet hatten, schnitten beim Pisa-Mathematiktest deutlich unterdurchschnittlich ab. Schüler, die mehr als fünf Jahre Computer genutzt hatten, lagen mit ihren Leistungen deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 500 Punkten. Deutsche Schüler erreichten mit 503 Punkten das Mittelfeld. Jetzt zeigt sich: 15-Jährige Deutsche, die zu Hause keinen Computer haben, fallen in Mathe deutlich zurück.

Lobend erwähnt die Studie, dass Schüler, die den Computer zu Hause nutzen, sich keineswegs nur mit PC-Spielen beschäftigen. Die Hälfte arbeitete häufig mit Textverarbeitungsprogrammen und suchte Informationen über das Internet.

„Haben Schüler das Rüstzeug für eine technologieintensive Welt?“ wollten die Bildungsforscher wissen. Im Prinzip ja: Denn nahezu alle 15-Jährigen haben heute Erfahrungen im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnik. Nur in zwei Staaten gaben mehr als fünf Prozent der Schüler an, noch nie an einem Computer gesessen zu haben: 13 Prozent in Mexiko und 14 Prozent in der Türkei.

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