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Gewaltwelle: Macho-Mörder töten spanische Frauen

Lebensgefahr für spanische Frauen: Binnen 24 Stunden wurden vier Frauen in verschiedenen spanischen Städten von ihren ehemaligen Ehemännern oder Lebensgefährten umgebracht - soviel wie nie zuvor an einem Tag. Die Zahl der Frauenmorde in Spanien steigt damit seit Jahresbeginn auf 17.

Eine Welle der Macho-Gewalt erschüttert Spanien. Allein in diesem Jahr wurden 17 Frauen von ihren aktuellen oder ehemaligen Lebenspartnern ermordet. Der gestrige Tag markiert den bisherigen Höhepunkt der traurigen Gewaltserie. Innerhalb weniger Stunden kam es in verschiedenen Städten erneut zu vier Ermordungen.

Nutzlose Gesetze

Drei der Täter wurden festgenommen, der vierte nahm sich selbst das Leben. Die Morde ereigneten sich in Madrid, in der nordwestspanischen Stadt Valladolid, in El Puerto de Santa María im Süden des Landes und in Cullera in Ostspanien. Die Opfer waren zwischen 22 und 55 Jahre alt. Zwei von ihnen wurden erstochen, die anderen beiden erschossen.

Die Morde lösten eine Debatte über das Gesetz zum Schutz der Frauen vor Gewalt in der Ehe aus, das die Regierung von Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero im Parlament hatte verabschieden lassen. "Dieses Gesetz erwies sich als völlig nutzlos", sagte der Innenminister der Madrider Regionalregierung, Francisco Granados.

Schuld bei den Frauen?

Demgegenüber betonte die Präsidentin des Observatoriums der Gewalt gegen Frauen, Montserrat Comas: "Man kann nicht von einem Scheitern des Gesetzes sprechen." Die spanische Regierung wies darauf hin, dass nur eine der jetzt ermordeten Frauen ihren Partner vorher wegen Misshandlungen angezeigt hatte. (iba/dpa)

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