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Griechenland: Buschfeuer erreicht Vororte von Athen

Brände mit bis zu 20 Meter hohen Flammen nähern sich der griechischen Haustadt. Auch in anderen Regionen des Landes brennt es, Hunderte Menschen sind auf der Flucht.

Mit dem ersten Tageslicht setzte die griechische Feuerwehr erneut Löschflugzeuge und Hubschrauber ein, um den nördlich der griechischen Hauptstadt Athen ausgebrochenen Wald- und Buschbrand unter Kontrolle zu bringen. Sie kamen jedoch bislang nicht gegen die Flammen an, die durch starke Winde immer wieder angefacht werden. Nun sollen vier Löschflugzeuge aus Italien und Frankreich helfen, das Feuer zu stoppen, berichtete das Staatsradio. Die Flugzeuge sollen am Nachmittag eintreffen.

Inzwischen hat der Brand die ersten Vororte Athens erreicht. Mehrere Menschen wurden mit Atemwegsbeschwerden und Verbrennungen in Krankenhäuser gebracht, wie das griechische Staatsradio berichtete. Insgesamt waren seit Samstagmorgen mehr als 140 Waldbrände in Griechenland ausgebrochen. Aus den betroffenen Regionen flohen Hunderte Menschen. Hilfskräfte aus anderen Teilen Griechenlands wurden in das Notstandsgebiet geschickt.

"Es sind bislang mehr als 12.000 Hektar Wald verbrannt. Eins der schönsten Waldgebiete des Landes ist zerstört," sagte der Präfekt von Athen, Giannis Sgouros, im Staatsfernsehen. Die Feuerfronten dehnen sich vom Osten bis zum Norden Athens aus und haben Schätzungen von Medien zufolge eine Länge von mehr als 40 Kilometern. Hinter und vor der Feuerfront flammen immer wieder neue Brände auf.

Wegen der dramatischen Lage war am Samstag für die gesamte Region nördlich der Hauptstadt der Notstand ausgerufen worden. Zu den Ursachen der Brände lagen keine Angaben vor. Es wird jedoch Brandstiftung vermutet. Zudem soll ein kleiner Waldbrand nahe der Ortschaft Grammatiko im Nordwesten Athens am Samstagmorgen zunächst unterschätzt worden sein. "Als starke Winde kamen, war es zu spät," sagte ein Einwohner von Grammatiko.

In der Nacht näherten sich bis zu 20 Meter hohe Flammen abgelegenen Krankenhäusern in dem Waldgebiet von Penteli, 15 Kilometer nördlich von Athen. Die Kliniken mussten evakuiert werden. Weitere dutzende Häuser wurden vollständig zerstört.

Das Feuer war am Freitagabend rund 40 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt ausgebrochen und griff anschließend auf die umliegenden Dörfer über. Feuerwehrleuten zufolge wurden die Löscharbeiten durch starke Winde behindert, die sich ständig drehten.

In Griechenland brechen in den Sommermonaten häufig Brände aus. Zu den häufigsten Ursachen zählen hohe Temperaturen und starke Winde, Trockenheit und Brandstiftung. Im Jahr 2007 waren bei schweren Wald- und Buschbränden 65 Menschen ums Leben gekommen.  

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, bm

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