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Großbritannien: Massenentlassungen aus britischen Gefängnissen?

Die britische Justiz verschläft die Planung von neuen Haftanstalten. Jetzt sind die Gefängnisse in Großbritannien überfüllt. Das könnte für viele Gefangene die vorzeitige Entlassung bedeuten.

Erstmals in der Geschichte Großbritanniens werden die Gefängnisse für total überfüllt erklärt. Die Gefangenen kann es freuen, ihnen winkt die vorzeige Entlassung. Nach Angaben des Justizministeriums ist die oberste "sichere Belegungsgrenze" der Haftanstalten deutlich überschritten worden. In England und Wales sitzen derzeit 82.068 ein, das sind 100 mehr als die Sicherheitsvorschriften zulassen.

Abschiebung und vorzeitige Entlassungen

Durch die vorzeitige Entlassung und die Abschiebung mehrerer tausend ausländischer Gefangener, versucht Justizminister Jack Straw die Krise in den Griff zu kriegen, berichtet die britische Nachrichtenagentur PA. Bis zu 270 Tage vor Ablauf der eigentlichen Haftstrafe könnten die Gefangenen entlassen werden. Bisher waren es nur 135 Tage. Dennoch weigern sich meisten der 350 Amtsgerichte größere Milde walten zu lassen und wollen den Straftätern nur eine Bewährungsstrafe einräumen, berichten britische Zeitungen.

Die Opposition warf der Regierung, mit "Panikmaßnahmen" zu reagieren, nachdem sie jahrelang alle Warnungen vor einer totalen Überfüllung der Haftanstalten ignoriert habe. Ein Programm zum Bau neuer Gefängnisse sei zu spät angegangen worden. (tbe/dpa)

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