zum Hauptinhalt

Indonesien: Warten auf das große Beben

Den Experten bereiten die bevorstehenden Beben in Indonesien große Sorgen. Dass dort die Erde erzittern wird, steht außer Frage.

Bei den heftigen Erdbeben, die in den vergangenen Tagen Südostasien und den Westpazifik erschütterten, kamen mindestens 600 Menschen ums Leben. Immer wieder werden die Helfer von weiteren Erschütterungen aufgeschreckt, vor allem auf den Samoa-Inseln und in Indonesien. „Es ist normal, dass nach starken Erschütterungen in den folgenden Tagen und Wochen Nachbeben auftreten“, sagt Thomas Plenefisch, Seismologe bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. Sie bauen die verbleibenden Spannungen in der Erdkruste ab. Ihre Stärke erreicht aber selten mehr als 6. Weitaus größere Sorge bereiten den Experten die bevorstehenden Beben in Indonesien. Dass dort die Erde erzittern wird, steht außer Frage. Mit rund sechs Zentimetern pro Jahr schiebt sich die Indo-Australische unter die Eurasische Platte. Immer wieder stockt die Bewegung – bis sich die Spannung plötzlich löst und die Erdplatten begleitet von starken Erschütterungen um ein paar Meter weiterrücken.

„Sowohl im Norden als auch im Süden von Sumatra hat es in den vergangenen Jahren starke Beben gegeben, die Spannung abgebaut haben“, sagt Alexander Rudloff vom Geoforschungszentrum Potsdam. Der mittlere Teil bei Padang jedoch sei relativ ruhig geblieben, dort nehme das Bebenrisiko ständig zu. „Wann und vor allem mit welcher Magnitude das erwartete Beben eintritt kann keiner vorhersagen.“ Es könnte recht stark ausfallen, denn die Plattengrenze vor Indonesien ist sehr aktiv und die Kruste neigt dort dazu, über besonders große Distanzen aufzubrechen. Bei dem 9,2er-Beben im Dezember 2004 riss das Gestein auf gut 1000 Kilometer Länge auf. „Das ist so ziemlich das größte, das bisher beobachtet wurde“, sagt Rudloff. Er hofft, dass der Bruch vor Zentralsumatra kleiner ausfallen wird. Denn nicht nur die Erschütterungen selbst sind gefährlich. „Ereignet sich das nächste Beben in geringer Tiefe, müssen wir auch mit einem Tsunami rechnen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false