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Panorama: Martin im Forscherglück Greateyes-Geschäftsführer Regehly

erfindet mit seiner Lichtlupe ein präzises Messgerät

Mit Greateyes gewinnt dieses Jahr auch ein junges High-Tech-Unternehmen den Innovationspreis Berlin Brandenburg. Schon die Nominierung sei eine Motivation für das ganze Team gewesen, sagt Geschäftsführer Martin Regehly.

Zusammen mit dem Lehrstuhl für Computer Vision der Humboldt-Universität hat Greateyes in knapp zwei Jahren ein neues Verfahren entwickelt und zur Marktreife gebracht, um feinste Risse und Verunreinigungen in Solarzellen und Wafern – das sind Siliziumscheiben, die in der Computerindustrie verwendet werden – zu entdecken. Die Innovation liegt dabei im Einsatz einer flexiblen LED-Lichtquelle. Im Gegensatz zur herkömmlich eingesetzten Lasertechnik für diese Art Qualitätsprüfung benötigen die LEDs kein Kühlsystem. Außerdem ist das von ihnen produzierte Licht mit dem bloßen Auge sichtbar, man kann das komplette Prüfverfahren einsehen und benötigt auch keine zusätzliche Schutzvorrichtung für die Augen. Neben der rein technischen Innovation überzeugt das System „LumiSolarCell“ obendrein durch seine kompakte Größe, die einfache Handhabung und den im Vergleich zum Laser-Prüfverfahren wesentlich günstigeren Preis. Alle Faktoren zusammen machen das neue System ganz klar zu einem würdigen Gewinner des Innovationspreises 2010.

„Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist das LumiSolarCell-System das weltweit erste und einzige kommerziell erhältliche Photolumineszenz-Inspektionssystem basierend auf High Power LEDs. Die Marktfähigkeit gilt als gesichert“, lautet die Einschätzung der Jury. „Verfahren und Inspektionssystem haben erhebliches Potenzial, bisherige Untersuchungssysteme in der Solarindustrie abzulösen, zumal sie auch die Möglichkeit bieten, großflächige optoelektronische Systeme effizienter und intensiv zu ausgesprochen wirtschaftlichen Bedingungen zu prüfen.“ Damit ist Greateyes sozusagen ein technischer Coup gelungen, denn vor der Fertigstellung des Systems hatten einige Gutachter sogar bezweifelt, dass es überhaupt möglich sein würde, mit LEDs und einer hochempfindlichen CCD-Kamera solch präzise Messungen durchzuführen. „Wir hatten vielleicht auch ein bisschen Forscherglück“, sagt Martin Regehly. „Aber ohne die Förderung durch die Investitionsbank Berlin und ihrem ProFIT-Programm wäre es uns nicht so schnell gelungen.“ Denn die Fördergelder haben dem jungen Unternehmen und seinen universitären Partnern in Adlershof ermöglicht, relevante, aber kostenintensive Tests durchzuführen und notwendige Investitionen zu tätigen.

Mit der Verleihung des Innovationspreises erhofft sich Regehly nicht nur einen erhöhten Bekanntheitsgrad für seine noch junge Firma und sein innovatives Produkt, sondern auch für den Standort Adlershof. „Unsere internationalen Kunden sind immer ganz begeistert, wenn wir sie auf dem Technologiecampus herumführen“, sagt er. „Ich denke, Adlershof ist mit seinen zahlreichen Firmen, Instituten und der direkten Anbindung an die Humboldt-Universität ein sehr gutes Aushängeschild für Berlin als technologiestarke Region." Tong-Jin Smith

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