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Grausiger Fund. Polizisten tragen das Paket mit dem menschlichen Fuß aus der Zentrale der Konservativen Partei in Ottawa.

© dapd

Mord in Kanada: Menschliche Körperteile in der Post

Kanada rätselt über Postpakete mit Leichenteilen: Unter anderem wurde ein menschlicher Fuß an die Zentrale der Konservativen Partei in Ottawa geschickt. Die Polizei verdächtigt einen 29-jährigen Pornodarsteller.

Die Polizei von Montreal hat nach einem Fund abgetrennter Leichenteile in Postpaketen einen 29-jährigen Mann zur landesweiten Fahndung ausgeschrieben. Ein Pornodarsteller steht unter Mordverdacht, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Hinter seinem Wohnhaus in Montreal hatten Ermittler am Vortag einen verstümmelten menschlichen Torso in einem Koffer gefunden.

Am selben Tag waren in einem Paket an die Partei des kanadischen Ministerpräsidenten Stephen Harper ein abgetrennter Fuß und in einem weiteren Päckchen in einem Gebäude der Post in der Hauptstadt Ottawa eine Hand entdeckt worden. „Es war ein schrecklicher Gestank. Ich bin sicher, viele uns werden das nie vergessen“, sagte ein Sprecher der Partei.

Erste Untersuchungen zeigten, dass der männliche Torso sowie die Hand und der Fuß zusammengehörten, teilte die Polizei mit. Eine Identifizierung des Opfers sei bislang jedoch nicht möglich gewesen, da dafür nötige Körperteile fehlten. Warum die Körperteile von Montreal nach Ottawa geschickt wurden und der Fuß an die Zentrale der Konservativen Partei ging, blieb zunächst unklar. An eine bestimmte Person war das Paket nicht gerichtet. Der kanadische Minister für öffentliche Sicherheit nannte die Funde „sehr verstörend“.

Kanadische Medien berichteten am Donnerstag unter Berufung auf eine Polizeiquelle, der Gesuchte sei ein Pornodarsteller. Im Internet fänden sich zudem Hinweise, dass er in Verbindung mit einem Youtube-Video stünde, das zeigt wie zwei Katzen ersticken. Ein Polizeisprecher sagte, es werde geprüft, ob möglicherweise weitere Leichenteile verschickt wurden. Der Verdächtige und das Opfer hätten einander gekannt. Eine Verbindung zum Organisierten Verbrechen gebe es indes nicht.

Polizisten in Atemmasken durchsuchten am Mittwoch die Wohnung des Gesuchten in Montreal. Dort fanden sie eine blutgetränkte Matratze. Der Hausverwalter sagte, der Verdächtige habe seit etwa vier Monaten dort gewohnt, sei aber seit einiger Zeit nicht mehr gesehen worden. Es habe keinerlei Beschwerden über Lärm gegeben, und der Mieter habe eine Bonitätsprüfung bestanden. „Er schien ein netter Kerl zu sein“. Ein Mieter, der im Flur gegenüber wohnt, sagte, die Tür zur Wohnung des Verdächtigen habe am Mittwoch für einige Zeit offen gestanden. Aus der Wohnung sei ein durchdringender Verwesungsgeruch in den Flur gezogen. (mit dapd)

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