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Müllkrise in Neapel: Italiener-Paar sucht Asyl in der Schweiz

Um sich selber und das Leben ihres ungeborenen Kindes zu retten, stellt ein italienisches Ehepaar nun schon zum zweiten Mal einen Antrag auf Asyl. Es will vor den Müllbergen in seiner Heimat Neapel fliehen: in das beschauliche - und saubere - Schweizer Tessin.

Angesichts der verheerenden Müllkrise in Neapel hat ein italienisches Ehepaar im Schweizer Kanton Tessin Asyl beantragt, um "seine Haut" und die ihres ungeborenen Kindes zu retten. Der italienische Staat garantiere ihr "Recht auf Gesundheit" nicht, sagte Sergio Sedia, der mit seiner Frau Giulia in Cimitile in der Nähe von Neapel wohnt. "Die Menschen in der Region sterben an Krebs, der durch die Tonnen von giftigem Müll verursacht wird", sagte Sedia.
  
Er habe keine andere Wahl, als zu versuchen, zu gehen, sagte Sedia weiter. Es ist bereits der zweite Asylantrag des Paares in dem italienischsprachigen Schweizer Kanton. Der erste war von den Behörden mit der Begründung abgelehnt worden, es gebe keine "offiziellen Beweise" für eine Gefährdung.
  
Die Müllkrise in der Region Kampanien ist ein Dauerproblem. Die Deponien sind chronisch überlastet, außerdem wurden von der örtlichen Mafia betriebene Müllhalden geschlossen. Das wissenschaftliche Magazin "The Lancet" hatte die Region um Neapel bereits im Jahre 2004 als "Dreieck des Todes" bezeichnet, nachdem Analysen bestätigt hatten, dass in dem Gebiet die Zahl der Krebsfälle und Missbildungen unverhältnismäßig hoch sei. (mpr/AFP)

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