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Panorama: „Noel“ ist jetzt ein Hurrikan

Der Wirbelsturm traf vor allem die Ärmsten / Keine Opfer auf Kuba

Eigentlich ist die Hurrikansaison im November fast vorbei. Doch „Noel“ ist der Kalender schnuppe: nachdem der Tropensturm in den vergangenen Tagen in der Karibik verheerende Überschwemmungen mit mehr als hundert Todesopfern verursacht hatte, wurde er in der Nacht zum Freitag wegen seiner zunehmenden Stärle nahe der Bahamas zum Hurrikan hochgestuft.

Der Hurrikan der Kategorie eins mit Drehgeschwindigkeiten von 120 Stundenkilometern nahm dem US-Hurrikanzentrum zufolge Kurs in Richtung Nordosten. Sowohl auf den Bahamas als auch den Bermudas wurde eine Sturmwarnung ausgegeben, auch an der US-Küste wurden hoher Wellengang und heftige Regenfälle erwartet. Auf den nördlichen Bahamainseln richteten die Behörden Notunterkünfte ein.

„Wir verteilen Essen und haben Schlafplätze in Kirchen vorbereitet", erklärte eine Sprecherin des Roten Kreuzes. „Noels“ verheerende Kraft lag weniger in den starken Winden als in den Wassermassen, die ihn begleiteten und ganze Landstriche innerhalb kürzester Zeit unter Wasser setzten. In Long Island auf den Bahamas stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Dutzende von Häusern und Geschäften mussten evakuiert werden, der Flughafen wurde geschlossen. „Noel“ hatte zuvor die Dominikanische Republik, Haiti, Jamaika und Kuba heimgesucht. Auf der Insel Hispaniola – die Dominikanische Republik und Haiti – gab es mehr als 100 Todesopfer. Mehrere hundert Menschen wurden am Freitag noch vermisst. Keine Todesopfer gab es auf Kuba. Das vorbeugende Katastrophenmanagement des Landes gilt in Bezug auf Hurrikans als vorbildlich. Die kubanischen Behörden hatten vorsorglich und rechtzeitig 30 000 Menschen aus den bedrohten Regionen in Sicherheit gebracht.

Hurrikans treffen die ärmsten Karibikstaaten wie Haiti besonders hart. Viele Menschen müssen dort ihre notdürftig zusammengezimmerten Hütten in gefährdeten Zonen errichten, die nicht bebaut werden dürften.

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